Mumok_Bäcker_Schmeller_Zaworka

mumok
museum moderner kunst stiftung ludwig wien
Heimrad Bäcker | Alfred Schmeller | Siegfried Zaworka
Pressekonferenz: Mittwoch, 25. September 2019 | 10 Uhr
Eröffnung: Donnerstag, 26. September 2019 | 19 Uhr
Karola Kraus
Generaldirektorin, mumok heißt Sie herzlich Willkommen.
Zu den Ausstellungen sprechen
Susanne Neuburger, Kuratorin mumok
Marie-Therese Hochwartner, Kuratorin mumok
Manuela Ammer, Kuratorin mumok
Ausstellung: 27. September 2019 – 16. Februar 2020
Museumsplatz 1, A-1070 Wien
https://www.mumok.at/

Heimrad Bäcker
es kann sein dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird zu leben
27. September 2019 – 16. Februar 2020

Ab den 1960er-Jahren – lange bevor die Erinnerung an NS-Verbrechen in Österreich eine kollektive Prägung erfuhr – entstanden Heimrad Bäckers Fotografien auf dem Areal der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen. Es handelt sich dabei um eine umfangreiche fotografische Dokumentation des zunächst verlassenen, später anders genutzten Areals: die Bestandsaufnahme eines Ortes in über 14.000 Fotografien. Bäcker, dessen dichterisches und verlegerisches Werk zu den herausragenden Leistungen der österreichischen Literatur nach 1945 zählt, verstand Mauthausen und Gusen als Gedächtnisorte im Sinne des französischen Historikers Pierre Nora. Dieser hatte den Begriff „lieux de mémoire“ geprägt, um damit Orte zu bezeichnen, an denen sich das kollektive Gedächtnis kristallisiert. So wird Erinnerungskultur und historisch motivierte Identitätsstiftung ermöglicht. Dabei ging es Bäcker im Gegen- satz zu Nora nicht vorrangig um nationale Anliegen, sondern um die Verantwortung für ein Wissen und dessen Aufarbeitung.

Seit 2015 befindet sich der fotografische Nachlass von Heimrad Bäcker als Schenkung seines Stiefsohns Michael Merighi im mumok. Es handelt sich dabei um ein Konvolut, das mit über 14.000 Einzelobjekten Zeugnis von einer lebenslangen Auseinandersetzung mit dem Ort und der ihm impliziten nationalsozialistischen Massenvernichtung ablegt. Im Rahmen der Ausstellung im mumok wird nun eine Auswahl von etwa 140 Fotografien, Notizen, Textarbeiten und Fundstücken gezeigt.

Heimrad Bäcker ohne Titel, ohne Jahr
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Schenkung Michael Merighi, © mumok

Alfred Schmeller
Das Museum als Unruheherd
27. September 2019 – 16. Februar 2020

Das mumok hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sammlungspolitik des Hauses seit seiner Entstehung aufzuarbeiten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach Ausstellungen zu Werner Hofmann, dem Wiener Aktionismus und den Sammlungspräsentationen Wolfgang Hahn sowie Peter und Irene Ludwig, widmet sich die aktuelle Ausstellung der Direktionsära von Alfred Schmeller (1969 bis 1979). Schmellers Tätigkeit lässt sich am besten mit seiner Vision eines „Museums als Unruheherd“ charakterisieren. Sein großes Interesse galt Neuinterpretationen des Surrealismus, neben der österreichischen Gruppe Wirklichkeiten sammelte er auch Werke der Chicago Imagists – einer amerikanischen Künstler_innengruppe der 1970er-Jahre, die eine subversive, knallbunte Kunst abseits des Mainstreams produzierte. Schmellers herausragendes Verdienst war die Öffnung des Hauses auf eine damals äußerst unkonventionelle Weise: Neben der bildenden Kunst zeigte er Architektur-und Designausstellungen, unterstützte Konzerte österreichischer Musiker und legte den Grundstein für eine moderne Kunstvermittlung.

Siegfried Zaworka
Funktionale

Mit Siegfried Zaworka lädt das mumok erstmals einen österreichischen Künstler ein, die Wand im Foyer des Museums mit einer eigens dafür konzipierten Arbeit zu bespielen. Nach den fotobasierten Installationen von Cindy Sherman, Louise Lawler und Jeff Wall sind es bei Zaworka die Mittel der Malerei, die einer künstlerischen Befragung unterzogen werden.

Siegfried Zaworka Funktionale, 2017/19 (Entwurfsdetail)
Photo: Flavio Palasciano ©Siegfried Zaworka

Cora Pongracz
Ansicht der Ausstellung „Live“ im sogenannten 20er Haus, 1970
© Nachlass Cora Pongracz, Fotosammlung OstLicht, Wien

Heimrad Bäcker
Leihhaus Steglitz, 1944
Photo © mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Schenkung Michael Merighi

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KUNSTMUSEUM BONN
NORBERT SCHWONTKOWSKI
SOME OF MY SECRETS

Pressekonferenz: Dienstag, 29. Oktober 2019 | 11 Uhr
Eröffnung: Opening: Mittwoch, 30. Oktober 2019 | 19 Uhr
Kurator: Dr. Christoph Schreier
Ausstellung: Exhibition:
31. Oktober 2019 – 16. Februar 2020
Friedrich-Ebert-Allee 2, D -53113 Bonn
https://www.kunstmuseum-bonn.de/nocache/ausstellungen/vorschau/info/norbert-schwontkowski-3907/

Norbert Schwontkowski_Sopot 2010

Norbert Schwontkowski. Some of My Secrets
31. Oktober 2019 – 16. Februar 2020

Norbert Schwontkowski (1949 – 2013) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen figurativen Malerei und Meister der malerischen Verdichtung. Oft in dunklen, erdigen Tönen gehalten, vermitteln seine Bilder das Gefühl einer melancholischen Ernsthaftigkeit, die gleichwohl die Gestalt einer bitter-humorvollen Motivik annehmen kann. Seine poetischen Bildthemen spielen dabei mit dem Surrealen, dem Unbewussten und der Andeutung von Geschichten, die er konsequent nie zu Ende erzählt.

Stets setzt Schwontkowski den Mensch in den Mittelpunkt seiner Bildwelt: Suchend aus dem Fenster schauend, mit einem Auto in Tunnel rasend oder von Stein zu Stein hüpfend – immer in der Gefahr abzugleiten, sich zu verlieren. Er zeigt den Menschen als Suchenden, für dessen Orientierungslosigkeit er schlagende, gelegentlich durch die Malerei der Romantik vorgeprägte Bildformulierungen gefunden hat. Von Ferne erinnern seine taumelnden Gestalten an Casper David Friedrichs Mönch am Meer, doch ist Schwontkowski Schöpfer einer unbestreitbar eigenen Bildwelt, die es zu entschlüsseln gilt.

o.T. (AHAB), 2002, Öl, Pigment auf Leinwand, 132 x 160 cm; oben rechts: „Alle wollen nach Hause”, 2010, Öl auf Leinwand, 200 x 180 cm

Anlässlich des 70. Geburtstags des Künstlers zeigt die Ausstellung rund 70 Gemälde von den mittleren 1990er-Jahren bis zum Jahr 2012 sowie 35 Skizzenbücher. Es ist die bislang umfassendste museale Präsentation zum Werk des Bremer Malers, die ab Frühjahr 2020 auch in der Kunsthalle Bremen und ab Herbst 2020 im Gemeentemuseum in Den Haag gezeigt wird.

Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog im Wienand Verlag, mit Texten von Stephan Berg, Christa Bürger, Daniel Koep und Christoph Schreier.

https://www.kunstmuseum-bonn.de/nocache/ausstellungen/vorschau/info/norbert-schwontkowski-3907/

Vienna April 2011

Volkstheater Wien Rote Salon April 2011
Lesung Performance mit Elke Silvia Krystufek und Gast NORBERT SCHWONTKOWSKI
Foto: EstherArtnewsletter.com
WE MIISING YOU DEAR NORBERT!

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forforest19

Wörthersee Stadium Klagenfurt | Austria
FOR FOREST
die ungebrochene Anziehungskraft der Natur
Littmann Kulturprojekte
Vernissage: Sonntag, 8. September 2019 |14 Uhr
beteiligte Künstler: Max Peintner (Österreich)
Klaus Littmann FOR FOREST Littmann Kulturprojekte.
Ausstellung: 9. September -27. Oktober 2019
Fußballstation in Klagenfurt, Kärnten
https://forforest.net/en/
http://www.klauslittmann.com/aktuelles/einladung-oeffentliche-vernissage

Image credit Max Peintner, The Unending Attraction of Nature, pencil drawing, 1970/71,
hand-coloured by Klaus Littmann in 2018, unique print from series

Moderation: Monika Langthaler
Herbert Waldner, Geschäftsführer LW FOR FOREST gGmbH
Marie-Luise Mathiaschitz,
Bürgermeisterin der Stadt Klagenfurt
Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten
Grußworte von Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Videobotschaft)
Festrede: Philipp Blom, Historiker und Philosoph
Klaus Littmann

14:30 Uhr: Oliver Welter (Gesang) & Clara Frühstück (Klavier) mit Liedern aus Schuberts Winterreise
15:00 – 21:30 Uhr: Sounds FOR FOREST
Musikalische Beiträge der Gustav-Mahler Privatuniversität & Gustav Mahler Musikschule

beteiligte Künstler: Max Peintner (Österreich)

Das Projekt
Ein authentischer Wald soll das Fußballstadion in Klagenfurt in Besitz nehmen. Inspiriert von der Zeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ des österreichischen Künstlers Max Peintner (geb. 1937) bespielt Littmann Kulturprojekte (Basel) im September und Oktober 2019 die moderne, großzügige Sportstätte. „Als ich zum ersten Mal die 1970/71 entstandene Bleistiftzeichnung sah, war ich fasziniert. Ich wusste, dass diese Arbeit eines Tages der Ausgangspunkt für ein großes Kunstprojekt im öffentlichen Raum sein würde,“ erklärt Klaus Littmann, Beuys-Schüler und Initiator zahlreicher internationaler Kunstprojekte in Europa und Asien.

Die Bleistiftzeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ von Max Peintner, die Generationen von Schülern in ihren Büchern begleitet hat, befindet sich in einer Privatsammlung und ist derzeit als Leihgabe in einem amerikanischen Museum aufbewahrt. Das Blatt wird durch Klaus Littmann in die Realität umgesetzt. So wird das Fußballfeld – so der Wunsch des Künstlers Max Peintner – gänzlich mit einem Naturwald überdeckt. Von den Rängen aus können die Zuschauer das Baumspektakel Tag und Nacht – bei Natur- oder Flutlicht im Stadion – bestaunen. Das so erzeugte Bild wird eine starke surreale Ausdruckskraft haben, die kaum zu steigern ist.

Als Max Peintner „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts zeichnete, ging es ihm keinesfalls nur um ästhetische Aspekte. Der Künstler ahnte bereits, wie verzweifelt Jahrzehnte später um die Rettung der Natur gekämpft würde. Ökologische Gesichtspunkt und Begriffe wie Klimawandel waren seinerzeit keinesfalls einer breiten Öffentlichkeit bewusst, als Peintner sich in Studien mit der zunehmenden Vertechnisierung der Natur – und auch des Menschen – beschäftigte. Max Peintner hatte Bauingenieurwesen und später Architektur studiert. Seine erworbenen Kenntnisse formulierte er aber nicht in Gebäuden, sondern in Zeichnungen, die dem Betrachter auch heute noch die „prima idea“ des Künstlers näherbringen.

Klaus Littmann, 2019, Foto: Emmanuel Fradin,
Courtesy of For Forest

Der Kunstinitiator Klaus Littmann hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder über Max Peintners Zeichnung und die Möglichkeiten der Umsetzung im öffentlichen Raum reflektiert „Wenn man als Zuschauer anstatt eines Fußballspiels ein rechteckiges Stück Wald in der emotional aufgeladenen Arena eines Stadions sieht, stößt dies Denkprozesse an,“ erklärt Klaus Littmann, der diese Reaktion bei einer breiten Öffentlichkeit erreichen will. Das internationale Kunstprojekt „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ provoziert und reißt die Themenkreise Ökologie, Ethik, Umwelt- und Klimaschutz oder Tourismus an. Die Bleistiftzeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ ist längst zu einem festen Motiv geworden, das bis heute in 20 deutschen Schulbüchern mit Lizenzen in Frankreich, Dänemark, Estland, Tschechien und Ungarn erschienen ist.

Bäume haben in der europäischen Kunstgeschichte einen festen Platz, denn sie sind Symbole. Ein Baum repräsentiert das Leben in all seinen Phasen und die Natur generell. Seine Gestalt spiegelt aber auch die Seelen- und Gemütszustände des Erschaffers wieder. Der Baum ist ein Motiv auf das besonders Kunstschaffende sich seit Urzeiten beziehen. In der . In der Romantik beispielsweise bei Caspar David Friedrich symbolisiert der Wald die Naturgewalt. Claude Monet und Vincent van Gogh bedienten sich der figurativen Potenz und Piet Mondrian fand mittels des Baummotivs zur Abstraktion. In der jüngsten Vergangenheit verknüpft die breite Öffentlichkeit den Baum künstlerisch bevorzugt mit den hauchzarten Umhüllungen von Christo und Jeanne-Claude oder mit der großen Baumaktion „7000 Eichen“ (Kassel 1982-87) von Joseph Beuys. Beide Projekte haben einen tiefen Impact hinsichtlich eins bewussteren Umgangs mit der Umwelt hinterlassen. Giuseppe Penone, ein Vertreter der Arte Povera, ist ein weiterer Künstler, der sich intensiv mit dem Baum als Naturrepräsentant auseinandersetzte und seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts eindrucksvolle Baumskulpturen aus Holz oder Bronze schuf.

Klaus Littmann „FOR FOREST – Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“,
Kunstintervention 2019, Wörthersee Stadion Klagenfurt | Austria 
©  UNIMO

Hans Hollein, international bekannter Architekt, erklärt 1986 zur Zeichnung von Max Peintner: „Für Max Peintner war der Strich nicht direktes Medium einer Mitteilung – sondern eher ein Darstellungswerkzeug. Wichtig war der Inhalt des Mitgeteilten, der sich mit Paradoxem auseinandersetzte oder einen frühen kritischen Ansatz zur Umwelt demonstrierte. War er seinerseits der technischen Präokkupation der Zeit, manchmal ironisierend, verfallen, so sah er auch die Entwicklungen in beklemmenden Visionen – einer früher Grüner, der allerdings sein Anliegen nicht nur als Mahnung sah, sondern auch in Kunst formulierte.“

Der Künstler Max Peintner
Seine Zeichnungen sind Ikonen der Umweltbewegung

Max Peintners zivilisationskritische Zeichnungen wie „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“, die 1970/71 entstand oder „Das total regulierte Tal“ aus der Jahr 1972 sind nicht nur in Kunstkreisen bekannt, sondern im Gedächtnis einer breiten Öffentlichkeit. Sie wurden in Schulbüchern und anderen Massenmedien publiziert und entwickelten sich zu Ikonen der europäischen Umweltbewegung. Eine Augenkrankheit veranlasste den Künstler Mitte der 70er Jahre zur Auseinandersetzung mit dem Prozess des Sehens: Peintner zeichnete was jeder kennt und normalerweise nicht der Rede wert ist. „Für ihn ist die gezeichnete Selbstwahrnehmung angemessenes Ausdrucksmittel zur Darstellung der wahrgenommenen Umwelt, wie sie im Kopf entsteht. Seine Kunst gilt dem Versuch, analytisch die Gefühle und Sensationen des Ichs in Form einer Abbildfunktion dieses Ichs zu zeigen“, schrieb seinerzeit Peter Weibel, Künstler, Kurator, Kunst- und Medientheoretiker, der seit 1999 das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe leitet.

Max Peintner wurde 1937 in Hall in Tirol geboren; er studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Wien und bis 1963 Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1964 gab er mit Heinz Geretsegger die Monografie Otto Wagner 1841-1918 Unbegrenzte Großstadt, Beginn der modernen Architektur heraus. 1969 veröffentlichte er erste Zeichnungen unter dem Titel Sechs Beiträge zur Zukunft: Technik- und Zivilisationskritik unter dem Deckmantel der Utopie. Max Peintner zeigte seine ersten Wahrnehmungsbilder 1977 auf der Documenta 6 in Kassel. 1986 vertrat er Österreich auf der Biennale Venedig. 2000 widmete die Neue Galerie Graz dem Künstler eine umfassende Retrospektive.

Über acht Jahre beschäftigte sich Max Peintner mit Blickwinkel, Sujets und Brüchen in den Werken von Caspar David Friedrich und gestaltete im Jahr 2009 in den Räumlichkeiten der Wiener Galerie Kargl eine Präsentation, die vom Entwurf bis zur ausgearbeiteten Farbkreidezeichnung die Beschäftigung mit dem bedeutenden Künstlers der Romantik skizziert. Die Auseinandersetzung mit Caspar David Friedrich entwickelte sich für Max Peintner aus seinen Wahrnehmungsselbstversuchen.

„Landschaftsbilder sind als traumhafte Visionen zu deuten und lassen auf das Wesen des Träumenden schließen,“ sagte einmal Max Peitner und erklärt so seine Faszination für Caspar David Friedrich. Der österreichische Künstler übernimmt Friedrichs Naturdarstellungen, die oft von einem metaphysisch-transzendenten Charakter beseelt sind.

Max Peintners Arbeiten wurden 1997 im Künstlerhaus Klagenfurt unter dem Titel Zum Greifen nah gezeigt.

Klaus Littmann

Klaus Littmann (*1951) lebt und arbeitet in Basel. Littmann studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Josef Beuys und etablierte sich als Createur sowie freiberuflicher Vermittler für zeitgenössische Kunst. Dabei hat er sich zuerst als Initiant und Organisator von Einzel- und Gruppenausstellungen einen Namen gemacht und sich später auf die Planung und Realisierung von themenkonzentrierten Kunstausstellungen sowie künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum konzentriert. Jedem seiner komplexen und einzigartigen Projekte liegt auch eine dichotische Spannung zugrunde, die die Beschäftigung des Künstlers mit der Alltagskultur und die Konfrontation zwischen zeitgenössischer Kunst und urbanen Räumen hervorhebt. Das während über 25 Jahren aufgebaute Beziehungsnetz von Klaus Littmann zu international bekannten Künstlerinnen und Künstlern sowie sein Gespür für bislang unbekannte kreative Talente, bilden die Basis seiner Vermittlungsarbeit und sind der entscheidende Qualitätsfaktor in jedem seiner Projekte.

Die von Klaus Littmann realisierten über 80 Kunstprojekte im In- und Ausland sind in Katalog- und Buchform dokumentiert. Zu den international renommierten Künstlern, mit denen Littmann zusammengearbeitet hat, gehören unter anderem: Christo und Jeanne-Claude, Tony Cragg, Guillaume Bijl, César, Jean Tinguely, Dieter Roth, Leon Golub, Keith Haring, Michel Blazy, Job Koelewijn, Daniel Buren, Peter Kogler, Katharina Sieverding, Niki de Saint Phalle, Subodh Gupta, Daniel Spoerri.

2002 wurde Klaus Littmann mit dem Kulturpreis der Stadt Basel ausgezeichnet.
www.klauslittmann.com

Gratis Führungen mit den FOR FOREST Guides

FOR FOREST | Wörthersee Stadion | Klagenfurt, Austria
Inspiriert von “Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur”, einer dystopischen Bleistiftzeichnung (1970/71) des visionären, österreichischen Künstlers und Architekten
Max Peintner (*1937)

8. September 2019 – 27. Oktober 2019
täglich von 10:00 – 22:00 bei freiem Eintritt

https://forforest.net/en/

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BernhardHammer_supersaturated

HELMUTS ART CLUB GALLERY
SUPERSATURATED
Bernhard Hammer

Opening: Thursday, 12. September 2019 | 6 pm
Exhibition: 13. September – October 2019
Margaretenstrasse 6, 1040 Vienna
https://www.instagram.com/helmutsclub/
http://www.bernhardhammer.at/

SUPERSATURATED Bernhard Hammer

In Stanley Kubricks „Shining“ fährt Jack Nicholson alias Jack Torrance mit seiner Familie in die Berge zum Overlook Hotel, um einen Roman zu schreiben. Dort angekommen sind es in erster Linie nicht die Schauspieler, es ist vielmehr das Hotel selbst, das uns in seinen Bann zieht. Die Kamera fährt durch die weiten Gänge und wir fragen uns, was wohl hinter diesen schlummernden Fassaden lauert.

Auch Bernhard Hammers Skulptur „supersaturated“ gibt uns vom ersten Moment an zu denken. Man blickt auf ein makelloses, sich beidseitig rund nach unten biegendes Aluminiumrohr, das in der Mitte perfekt in ein schwarzes Metallpodest übergeht. Das Auge rutscht an der glatten Oberfläche ab und findet im rosaroten Klarlack keinen Angriffspunkt.

Das Hinterfragen von Oberflächen ist etwas, das in der heutigen Gesellschaft gerne vernachlässigt wird. „supersaturated“ steht für eine Fülle an Eindrücken, für ein Zuviel, ein sich zufrieden geben müssen mit dem ersten Eindruck, da oft keine Zeit für den zweiten bleibt.

Bei näherer Betrachtung von Hammers titelgebendem Werk offenbart sich jedoch eben diese zweite Ebene. Anders als bei Franz Wests „Passstücken“, die sich an den Körper anpassen und zur plastischen Erweiterung dessen werden, drückt sich bei Hammer der Körper in die Skulptur, und wird so zum organischen Kern dieser. Sie ist nach unten hin offen – man kann hineinkriechen, sich in ihr verstecken. Im Inneren liegt man auf Teppichen, kommt zur Ruhe, findet einen Moment der Erholung und fühlt sich geschützt – der Wunsch nach Sicherheit ist gestillt.

Vielleicht ist gerade das Wünschen einer der Punkte, in denen der Mensch sich vom Tier unterscheidet. Denn ein Tier wünscht nicht, ein Tier will. Aber auch wenn wir es immer wieder versuchen, können wir uns nie gänzlich von unserer Herkunft loslösen. So ist jedem Menschen das tierische anheim und vermutlich verhält es sich umgekehrt genauso. Der Historiker Bora Sax schrieb treffend: „Keinem Tier fehlt die Menschlichkeit völlig, wie auch keine Person jemals vollkommen menschlich ist.“

Doch während ein Tier nur seine Grundbedürfnisse stillt, geht der Mensch darüber hinaus und blickt in seinem Drängen nach Mehr weder nach links noch nach rechts. Dreht man sich im Raum, so sieht man zwei mit Rohöl gefüllte Wannentische, aus deren Mitte, sich im glänzenden Schwarz reflektierend, Aluminiumformen erwachsen, welche perfekt aufeinander abgestimmt, auratisch die Ästhetik einer industriellen Miniatur versprühen. Sie sind wie aus dem Öl geboren – diesem Motor des menschlichen Fortschritts, dessen Versiegen schon so oft prophezeit wurde und dessen tatsächliches zur Neige gehen über uns hängt, wie ein fossiles Damoklesschwert.

Das Anthroprozän ist ein Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche, in welcher der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren der biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse der Erde geworden ist. Einer Zeit, in der wir versuchen es mit den Urgewalten der Natur aufzunehmen. Ein Gedanke der bis zu dem unweigerlichen Punkt funktioniert, an dem wir von dieser in die Schranken gewiesen, zurück zum Ursprung gestoßen werden.

Die zwei Videos „Adam und Eva“ und „Allokoprophagen“ verstärken diesen Eindruck. In steriler Umgebung gibt sich der Mensch hier nur allzu menschlich, fügt sich seiner Natur und bleibt somit bloß ein Seitenstrang des großen Ganzen.

David Hassbach

Bernhard Hammer
lebt in wien
schlosserlehre | tischlerlehre
meisterklasse für raumgestaltung _ kunstgewerbeschule graz
meisterklasse für bühnengestaltung _ hochschule für musik und darstellende kunst graz
mitarbeit an verschiedenen architekturprojekten
bühnenbild | rauminstallation

https://www.instagram.com/explore/tags/fotodanielaberanek/

HELMUTS ART CLUB
Helmuts Art Club is a Vienna based contemporary art gallery
Margaretenstraße 6, 1040 Vienna, Austria
helmutsclub.com

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