
mumok
museum moderner kunst stiftung ludwig wien
Heimrad Bäcker | Alfred Schmeller | Siegfried Zaworka
Pressekonferenz: Mittwoch, 25. September 2019 | 10 Uhr
Eröffnung: Donnerstag, 26. September 2019 | 19 Uhr
Karola Kraus
Generaldirektorin, mumok heißt Sie herzlich Willkommen.
Zu den Ausstellungen sprechen
Susanne Neuburger, Kuratorin mumok
Marie-Therese Hochwartner, Kuratorin mumok
Manuela Ammer, Kuratorin mumok
Ausstellung: 27. September 2019 – 16. Februar 2020
Museumsplatz 1, A-1070 Wien
https://www.mumok.at/

Heimrad Bäcker
es kann sein dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird zu leben
27. September 2019 – 16. Februar 2020
Ab den 1960er-Jahren – lange bevor die Erinnerung an NS-Verbrechen in Österreich eine kollektive Prägung erfuhr – entstanden Heimrad Bäckers Fotografien auf dem Areal der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen. Es handelt sich dabei um eine umfangreiche fotografische Dokumentation des zunächst verlassenen, später anders genutzten Areals: die Bestandsaufnahme eines Ortes in über 14.000 Fotografien. Bäcker, dessen dichterisches und verlegerisches Werk zu den herausragenden Leistungen der österreichischen Literatur nach 1945 zählt, verstand Mauthausen und Gusen als Gedächtnisorte im Sinne des französischen Historikers Pierre Nora. Dieser hatte den Begriff „lieux de mémoire“ geprägt, um damit Orte zu bezeichnen, an denen sich das kollektive Gedächtnis kristallisiert. So wird Erinnerungskultur und historisch motivierte Identitätsstiftung ermöglicht. Dabei ging es Bäcker im Gegen- satz zu Nora nicht vorrangig um nationale Anliegen, sondern um die Verantwortung für ein Wissen und dessen Aufarbeitung.
Seit 2015 befindet sich der fotografische Nachlass von Heimrad Bäcker als Schenkung seines Stiefsohns Michael Merighi im mumok. Es handelt sich dabei um ein Konvolut, das mit über 14.000 Einzelobjekten Zeugnis von einer lebenslangen Auseinandersetzung mit dem Ort und der ihm impliziten nationalsozialistischen Massenvernichtung ablegt. Im Rahmen der Ausstellung im mumok wird nun eine Auswahl von etwa 140 Fotografien, Notizen, Textarbeiten und Fundstücken gezeigt.

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Schenkung Michael Merighi, © mumok
Alfred Schmeller
Das Museum als Unruheherd
27. September 2019 – 16. Februar 2020
Das mumok hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sammlungspolitik des Hauses seit seiner Entstehung aufzuarbeiten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach Ausstellungen zu Werner Hofmann, dem Wiener Aktionismus und den Sammlungspräsentationen Wolfgang Hahn sowie Peter und Irene Ludwig, widmet sich die aktuelle Ausstellung der Direktionsära von Alfred Schmeller (1969 bis 1979). Schmellers Tätigkeit lässt sich am besten mit seiner Vision eines „Museums als Unruheherd“ charakterisieren. Sein großes Interesse galt Neuinterpretationen des Surrealismus, neben der österreichischen Gruppe Wirklichkeiten sammelte er auch Werke der Chicago Imagists – einer amerikanischen Künstler_innengruppe der 1970er-Jahre, die eine subversive, knallbunte Kunst abseits des Mainstreams produzierte. Schmellers herausragendes Verdienst war die Öffnung des Hauses auf eine damals äußerst unkonventionelle Weise: Neben der bildenden Kunst zeigte er Architektur-und Designausstellungen, unterstützte Konzerte österreichischer Musiker und legte den Grundstein für eine moderne Kunstvermittlung.

Siegfried Zaworka
Funktionale
Mit Siegfried Zaworka lädt das mumok erstmals einen österreichischen Künstler ein, die Wand im Foyer des Museums mit einer eigens dafür konzipierten Arbeit zu bespielen. Nach den fotobasierten Installationen von Cindy Sherman, Louise Lawler und Jeff Wall sind es bei Zaworka die Mittel der Malerei, die einer künstlerischen Befragung unterzogen werden.

Photo: Flavio Palasciano ©Siegfried Zaworka
Cora Pongracz
Ansicht der Ausstellung „Live“ im sogenannten 20er Haus, 1970
© Nachlass Cora Pongracz, Fotosammlung OstLicht, Wien
Heimrad Bäcker
Leihhaus Steglitz, 1944
Photo © mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Schenkung Michael Merighi


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