HUNGRY_FOR_TIME

Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien

HUNGRY FOR TIME.

EINLADUNG ZU EPISTEMISCHEM UNGEHORSAM MIT RAQS MEDIA COLLECTIVE

Pressekonferenz: Donnerstag, 7.10.2021 | 10 Uhr

Eröffnung: 08.10.2021 | 19 Uhr

Eröffnungswochenende bei freiem Eintritt: 9. und 10. Oktober 2021

Ausstellung: 9. Oktober 2021 – 30. Jänner 2022

Schillerplatz, Schillerplatz 3, OG1, 1010 Wien

https://www.akbild.ac.at/Portal/kunstsammlungen/gemaeldegalerie/aktuell/ausstellungen/hungry

Künstler_innen der Ausstellung Hungry for Time

Willem van Aelst, Nazgol Ansarinia, Joannis Avramidis, Stefano della Bella, Johann Bitterlich, Christoph Wilhelm Bock, Pieter Boel, Hieronymus Bosch, Simnikiwe Buhlungu, Domenico Campagnola, Ali Cherri, Daniel Chodowiecki, Pieter Codde, Jacques Courtois, Jean-Baptiste Decável, Discursive Justice Ensemble (Kabelo Malatsie, Michelle Wong, Lantian Xie), Nico Dockx, Albrecht Dürer, Julie Edel Hardenberg, Thomas Ender, Denise Ferreira da Silva, Jan Fyt, Bonaventura Genelli, Giovanni di Paolo di Grazia, Rajyashri Goody, Joseph Grigely, Artur Grottger, Franz Xaver Gruber, Nilbar Güreş, Johann Gottfried Haid, Abhishek Hazra, Josef Heideloff, Jan van der Heyden, Melchior d’ Hondecoeter, Jan van Huysum, Sanja Iveković, Franz Jäger d. J., Kiluanji Kia Henda, Hein Koh, Lakshmana Rao Kotturu, Pieter van Laer, Farideh Lashai, Maria Lassnig, Christine Leins, Melchior Lorch, Nicola Malinconico, Lavanya Mani, Arun Vijai Mathavan, Maria Sibylla Merian, Jan Miel, Josef Mikl, Jota Mombaça, Monogrammist A. C., Monogrammist L. F., Huma Mulji, Adriaen van Ostade, Ryan Presley, Raqs Media Collective (Jeebesh Bagchi, Monica Narula, Shuddhabrata Sengupta), Rembrandt Harmensz. van Rijn, Rachel Ruysch, Jean le Saive (Jean de Namur), Egon Schiele, Jacques van Schuppen, Ayesha Singh, Dayanita Singh, Nicole Six und Paul Petritsch, Pieter Snayers, Pieter Claesz. Soutman, Künstlerinnen-Duo SPLICE (Rohini Devasher und Pallavi Paul), Theodor Stundl, Pierre Subleyras, Fiona Tan, Pietro Tenerani, David Teniers d. J., Franz Thaler, Tizian (Tiziano Vecellio), Paul Troger, Jaret Vadera, Alice Wanke, Jan Weenix, Philips Wouwerman, Congcong Zhang sowie Abgüsse nach Michelangelo Buonarroti, Phidias, Praxiteles, Bertel Thorvaldsen u. a.

Die Akademie der bildenden Künste Wien ist nach umfassender Sanierung und Modernisierung im Sommer dieses Jahres in ihr historisches Gebäude am Schillerplatz zurückgekehrt. Aus diesem Anlass wurde das international tätige Künstler_innen- und Kurator_innen-Trio Raqs Media Collective (Jeebesh Bagchi, Monica Narula, Shuddhabrata Sengupta) aus Neu-Delhi eingeladen, die historischen Kunstsammlungen der Akademie – Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett und Glyptothek – aus einer externen Perspektive zu befragen und ihre thematischen Neuausrichtungen durch den Dialog mit zeitgenössischer Kunst zu begleiten. Basierend auf der Expertise des Hauses eröffnet die Ausstellung Hungry for Time unter Einbeziehung des aktuellen Dekolonialismus-Diskurses in der Kunst und den Kulturwissenschaften die Möglichkeit der Neubetrachtung der drei Sammlungen.

Im historischen Ambiente der Gemäldegalerie und der zentralen Aula des Hauses inszeniert Raqs Media Collective eine Schau, die sich dem Thema Zeit aus der Perspektive von Hunger und Begehren annähert – dem titelgebenden Hunger nach Zeit. In elf Szenen soll der „Zeithunger“ näher umrissen werden. Werke aus allen Kunstsammlungen treten in diesen Szenen in einen Dialog mit zeitgenössischer Kunst, darunter eigens für die Ausstellung beauftragte Arbeiten.

Den Kern jeder Szene bildet jeweils ein Werk aus den historischen Beständen, wie das Weltgerichts-Triptychon von Hieronymus Bosch oder Grafik von Thomas Ender. Einige Stationen bespielt Raqs Media Collective mit Unterstützung von Gesprächspartner_innen wie dem Discursive Justice Ensemble oder dem Künstler_innen-Duo Rohini Devasher und Pallavi Paul. Jeder Szenenkern zieht wie ein Magnet weitere Werke an – historische ebenso wie zeitgenössische. Die dadurch erzählten Geschichten handeln von gebrochenen Gliedmaßen und deformierter Gerechtigkeit, von erblühenden Entwürfen zu Raum und Zeit, vom anmaßenden Versuch, der Sterblichkeit zu entrinnen, und von Sichtweisen darauf, wie Gesichter, Landschaften und Blicke eine Sammlung beinahe geisterhaft prägen. Der Weg durch die Szenen lädt die Besucher_innen dazu ein, sich auf die Frage einzulassen, wie wir „epistemischen Ungehorsam“ (Walter D. Mignolo) aufbringen können.


Im Zusammenspiel von Beleuchtung, akustischem Ambiente, Gegenüberstellungen, Überlagerungen, erklärenden Texten und Randnotizen kommt es zu Brüchen in der Linearität, Kontinuität und Chronologie, wodurch sich von Station zu Station neue Einblicke in die Kunstsammlungen ergeben.

https://www.akbild.ac.at/Portal/kunstsammlungen/gemaeldegalerie/aktuell/ausstellungen/hungry

Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett und Glyptothek aus einer externen Perspektive

Eröffnungswochenende bei freiem Eintritt: 9. und 10.10.2021

Akademie der bildenden Künste Wien Exhibit Eschenbachgasse

THE POIESIS OF COMPOSTING

Eröffnung: 08.10.2021 | 19 Uhr

© Guilherme Maggessi, Rafal Morusiewicz

Künstler_innen: Gleb Amankulov, Valerie Ludwig, Tabea Marschall, Mzamo Nondlwana, Abiona Esther Ojo, Danielle Pamp, Laura Sperl, Miriam Stoney und Selina Shirin Stritzel sowie mit Gastbeiträgen von Rebecca Jane Arthur, Cana Bilir-Meier, Masha Godovannaya, Kollektiv Sprachwechsel, Lydia Nsiah, Anna Spanlang u.v.m.

Kurator_innen: Guilherme Maggessi, Rafał Morusiewicz

Ausstellung: 09.10.2021 – 12.02.2022

Di–Fr 11 –18 Uhr / Sa 11 –15 Uhr

Eschenbachgasse 11 | Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien

https://www.akbild.ac.at/Portal/kunst-ausstellen/Exhibit%20/aktuelle-ausstellungen/the-poiesis-of-composting

Tabea Marschall and Sophia Garner, This year’s garden, 2020 © Sophia Garner

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Rebecca_Horn_21-2022

Kunstforum Wien

REBECCA HORN

Exhibition: 28.09.2021 – 23.01.2022

Kuratorin: Bettina M. Busse

Bank Austria Kunstforum Wien

Freyung 8, 1010 Wien

https://www.kunstforumwien.at/de/ausstellungen/hauptausstellungen/315/rebecca-horn

#rebeccahorn

@Kunstforum Wien

Portrait Rebecca Horn © Gunter Lepkowski

Rebecca Horn

28.09.2021 – 23.01.2022

Rebecca Horn zählt zu den außergewöhnlichsten und vielseitigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Das Bank Austria Kunstforum Wien widmet ihr die erste umfassende Werkschau seit knapp 30 Jahren in Österreich. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der medialen Verflechtung der unterschiedlichsten Genres im Werk Rebecca Horns und soll einen weitreichenden Einblick in ihre künstlerische Praxis geben.

Bekannt wurde Horn 1972 als jüngste Teilnehmerin der epochemachenden documenta 5 unter dem Titel „Individuelle Mythologien“ – kuratiert von Harald Szeemann. Sie war eine der wenigen Künstlerinnen – neben Hanne Darboven, Eva Hesse, Agnes Martin und Katherina Sieverding – die mit Arbeiten in Kassel vertreten waren.

Mit ihren frühen Körperinstrumenten und Performances, über ihre Spielfilme und kinetischen Skulpturen, bis hin zu ortsspezifischen Installationen, aber auch mit ihren intimen Zeichnungen und Gedichten ist Horns Œuvre mehr als facettenreich. In ihrer mittlerweile fünfzig Jahre andauernden Praxis hat die Künstlerin einen ihr eigenen, symbolisch aufgeladenen Kosmos geschaffen, in dem Realität und Fiktion ineinander übergehen und Dualismen wie Materie/Geist, Subjekt/Objekt, oder weiblich/männlich überschritten werden. Ihr Arbeiten ist ein wachsendes Geflecht aus Objekten, Motiven und Themen, die von der Künstlerin immer wieder neu aufgegriffen werden. Sie knüpft dabei zahlreiche Beziehungen zu Kunst-, Literatur- und Filmtraditionen – ebenso wie zur Mythologie und Märchenwelt.

Rebecca Horn, Concerto dei Sospiri, 1997. Baumaterial aus verfallenen venezianischen Häusern, Kupferrohr, Kupfertrichter, Violinen, Sound Equipment, Metallkonstruktion, Elektronik, Motoren, Maße variabel, Sammlung Rebecca Horn. Foto: Attilio Maranzano © Rebecca Horn

Im Zentrum ihrer frühen Arbeiten stand die Auseinandersetzung mit den Grenzen des Körpers und dessen sinnlicher Wahrnehmung. In den Performances wurden bestimmte Bewegungsabläufe isoliert und mit äußerster Präzision ausgeführt. Mit ihren Körperapparaten choreografierte Horn Prozesse des Ver- und Enthüllens, Gefangennehmens und Befreiens – etwa in Form eines sich langsam spreizenden Federkleides wie in „Paradieswitwe“ (1975). Ende der 1970er-Jahre erweitert Horn ihre Beschäftigung mit den filmischen Möglichkeiten, nachdem sie bereits ihre frühen Aktionen in diesem Medium dokumentiert hat, entstehen nun in Folge drei Spielfilme unter ihrer Regie.

Die Künstlerin kommentierte diese Entwicklung folgendermaßen: „Die aufgeladenen Emotionen der Schauspieler verwandeln sich später in einsam agierende Skulpturen, die ihren Dialog in Räumen fortsetzen“. Losgelöst vom Film begannen die Objekte nun ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Ab 1982 entstanden zahlreiche kinetische Objekte, die obwohl unabhängige Arbeiten, auf den Kosmos Film bezogen bleiben. Rauminstallationen und diese Objekte bilden in den folgenden Jahren Horns primäre künstlerische Ausdrucksform und prägen ihr Werk bis heute. Besonders Emotionen – die Bewegungen des Gemüts von Freude bis Angst, Lust und Schmerz – werden mit feinmechanischer Präzision inszeniert.

Rebecca Horn, Concert for Anarchy, 1990. Konzertflügel, Hydraulikkolben und Kompressor, 150 x 106 x 155,5 cm, Sammlung Tate (London). Foto: Attilio Maranzano © Rebecca Horn

Seit 1986 spielen Horns Malmaschinen eine wesentliche Rolle in dem transformativen Prozess, der ihr Werk kennzeichnet. Ihre Arbeiten stehen immer im Bezug zu ihrem Gesamtwerk, sie schafft ein ständig wachsendes Netz an Assoziationen, in dem sie des Öfteren frühe Performances und bestehende Objekte überarbeitet oder wieder aufgreift. Seit den 1990er-Jahren entstehen vermehrt großformatige Installationen und Arbeiten in situ im öffentlichen Raum. Eine völlig neue Werkgruppe entsteht ab 2017, die für sich alleine steht und keine Rückgriffe auf das frühere Werk beinhaltet – „Die Hauchkörper“: Dünne Messingstangen mit Spitzen an den Enden, die sich wie durch einen leichten Windhauch hin und her wiegen.

Die Ausstellung „Rebecca Horn“ möchte einen umfassenden Einblick in das Werk dieser Ausnahme-Künstlerin vermitteln. Die Multimedialität und die das Werk durchziehenden Querverbindungen Horns sind ein wesentliches Augenmerk dieser Werkschau, so sollen sowohl die anfangs eher dokumentarisch angelegten Filme zu den Performances und Aktionen gemeinsam mit den später entstandenen Spielfilmen, Skulpturen und Installationen gezeigt werden. Auch das grafische Werk der Künstlerin wird präsentiert.

Kuratorin: Bettina M. Busse

https://www.kunstforumwien.at/de/ausstellungen/hauptausstellungen/315/rebecca-horn

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