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Wiener Secession
NICOLE EISENMAN
Pressekonferenz: Mittwoch, 13. September 2017 | 10 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 13. September | 19 Uhr
Kuratorin: Bettina Spörr
14. September – 5. November 2017
Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession
Friedrichstraße 12, A-1010 Wien
https://www.secession.at/
Eisenmanhires.jpgNicole Eisenman, Achilles Heel, 2014,
Öl auf Leinwand. Courtesy die Künstlerin, Susanne Vielmetter Los Angeles
Projects und Anton Kern Gallery New York

Nicole Eisenman ist als Malerin komplexer Erzählungen in Form psychologisch tiefgründiger Gemälde mit oft dystopischen Untertönen bekannt. Ihre figurative Malerei zeichnet sich sowohl durch ihre Themen als auch ihren Malstil aus: Letzterer ist eklektisch und bedient sich praktisch der gesamten neuzeitlichen Bildtradition. Verpackt in die Malweise großer Epigonen sind Bildinhalte, die zwischen autobiografischen Sujets und gesellschaftspolitischen Themen oszillieren. Seit Beginn ihrer Karriere in den frühen 1990er-

Jahren, als sie vorwiegend mit einem zeichnerischen und grafischen Ouevre hervortrat, arbeitet Eisenmann am Vokabular einer zeitgenössischen Bildsprache für queere und feministische Themen, die sich durch die Theoretisierungen queerer Politiken seit den späten 1980er-Jahren zunehmend aus den marginalisierten Randbereichen der Gesellschaft herausbewegt und auch im künstlerischen Feld etabliert haben. Diese Wurzeln im Bereich der Gegen- oder Untergrundkultur sind vor allem in Eisenmans frühen Arbeiten spürbar, die an die Zine-Kultur anknüpfen und eine Vielzahl von Referenzen aufweisen, die von Populärkultur über Kunstgeschichte bis hin zu Pornografie reichen.
Die Liste der Künstler, vornehmlich aus dem 19. und 20. Jahrhundert, deren Malstile Eisenman zitiert, ist lang: Picasso, Munch, Chagall, Monet, Renoir, Matisse sind nur einige, deren charakteristisch Malweisen sich Eisenman zu eigen macht und deren sie sich je nach Bildstimmung frei bedient. Beeindruckend bleibt, dass ihre Werke trotz dieses scheinbaren Verzichts auf einen individuellen Malgestus unverkennbar ihre Handschrift zeigen. Trotz ihres Festhaltens an figurativer Malerei enthalten Eisenmans Gemälde auch abstrakte Elemente, deren Formen von den BetrachterInnen ebenso mit Bedeutung erfüllt werden sollen, wie die offensichtlicheren Gestaltungselemente wie Sujet und Malweise.
Mit ihrem eklektischen Malstil, ihren oft rohen und provokativen Bildinhalten und vor allem ihrer Gabe, komplexe Geschichten in einem Bild erzählerisch umzusetzen, wurde Eisenman bereits selbst zu einer wichtigen Referenzfigur für eine ganz junge Generation von KünstlerInnen.
Nicole Eisenman, geboren 1965 in Verdun (Frankreich), lebt und arbeitet in New York.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Vorstand der Secession zusammengestellt.
Kuratorin: Bettina Spörr

EisenmanIsItSohires
Nicole Eisenman, It is so, 2014,
Öl auf Leinwand. Courtesy die Künstlerin, Susanne Vielmetter Los Angeles Projects, und Anton Kern Gallery New York

Wiener Secession
TONI SCHMALE
Pressekonferenz: Mittwoch, 13. September 2017 | 10 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 13. September | 19 Uhr
Kuratorin: Jeanette Pacher
14. September – 5. November 2017
Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession
Friedrichstraße 12, A-1010 Wien
https://www.secession.at/

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Toni Schmale, wildkatze, 2016.
Courtesy die Künstlerin und Galerie Christine König; Foto: Peer Sievers
Toni Schmale thematisiert und hinterfragt in ihren Arbeiten, die sie in Medien wie Installation, Performance, Skulptur, Animation, Video und Zeichnung realisiert, Geschlechterkonstruktionen in bestehenden gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Sowohl in ihrer formalen Gestaltung als auch hinsichtlich der Titelgebung öffnen sich Referenzen zu den Themen Sexualität und Gender, Fetisch, Sport und körperliche Verausgabung.
Auffallend an Toni Schmales bildhauerischem Werk ist eine Durchlässigkeit zwischen skulpturalem Objekt und Installation. Darüber hinaus erwecken die Skulpturen häufig den Eindruck ihrer Benutzbarkeit und unterstreichen somit ein performatives Potential, das ihnen innezuwohnen scheint. Dies ist nicht

zuletzt auf die formale Nähe beispielsweise zu Fitnessgeräten zurückzuführen, wie in ihrer Serie fuhrpark (2015), deren Objekte aus feuerverzinktem und pulverbeschichtetem Stahl sowie Beton und Gummiguss gefertigt sind. Die Assoziationsmöglichkeiten sind vielfältig und zugleich bewusst anzüglich zweideutig: Neben Bildern von körperlichem Training und der energetisch, womöglich auch sexuell aufgeladenen Stimmung im Fitnessstudio evozieren sie eine Deutung als Fetischobjekte. Das Spielfeld des Begehrens wird anhand dieser Werkgruppe konsequent durchdekliniert. Andere Objekte wiederum erinnern an Foltergeräte oder lassen an Praktiken aus dem Bereich BDSM denken, die in Form eines Andreaskreuzes gestaltete Skulptur feuerbock etwa oder die nach der Namenspatronin der Künstlerin benannte Skulptur hl. antonia, die wie ein Schraubstock geformt ist.
Während frühere Arbeiten Körperlichkeit oder körperliche Verausgabung direkter thematisieren – ihre als Video dokumentierte Boxperformance wo die angst ist geht es lang (2005) zum Beispiel – wirkt Schmales aktuelles bildhauerisches Werk abstrakter. Anstelle einer direkten Repräsentation des Körpers ist vielmehr eine Leerstelle spürbar, die zum Imaginieren der eigenen Position anregt. Auf ungebrochen radikale Art und Weise verhandeln ihre Installationen geschlechterpolitische Utopien und queere Identitäten.
Toni Schmale, geboren 1980 in Hamburg, lebt und arbeitet in Wien.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Vorstand der Secession zusammengestellt.
Kuratorin: Jeanette Pacher

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Toni Schmale, feuerbock, 2015.
Courtesy die Künstlerin und Galerie Christine König; Foto: Toni Schmale

 

 

Wiener Secession
CHADWICK RANTANEN
Pressekonferenz: Mittwoch, 13. September 2017 | 10 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 13. September | 19 Uhr
Kuratorin: Jeanette Pacher
14. September – 5. November 2017
Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession
Friedrichstraße 12, A-1010 Wien
https://www.secession.at/

 

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Chadwick Rantanen, fluorescent fittings. Courtesy der Künstler

 

Der in Los Angeles lebende US-amerikanische Künstler Chadwick Rantanen verwendet in seinen Arbeiten oft Gebrauchsgegenstände wie auch industriell hergestellte Massenprodukte. Er funktioniert und formt diese jedoch so um, dass ihre ursprüngliche Bedeutung in den Hintergrund tritt und sie von einem neuen, künstlerischen Gesichtspunkt aus betrachtet, sowie nach anderen als den herkömmlichen Kriterien bewertet werden können. Zu seinen bevorzugten Objekten zählen Neonröhren, Tennisbälle, Plastikeimer, Tassen wie auch Kuckucksuhren. Er schafft damit Skulpturen, Installationen und ortsspezifische Interventionen.
Durch das Umdeuten und Neuordnen bestimmter (architektonischer) Elemente rufen Rantanens Interventionen auf subtile Weise eine Verschiebung in der Wahrnehmung des Raums hervor. Das Interesse des Künstlers an der Ästhetik und visuellen Sprache von Spitälern oder Reha-Einrichtungen – Orte, die Genesung versprechen und an denen nichts (ver-)störend wirken soll – kommt hier zum Tragen.
Nicht etwa, dass seine Interventionen unaufgeregt angepasst erscheinen; vielmehr betonen sie spürbar das Ausloten einer Balance von Raum und Zwischenraum, Raum und Leerstelle oder ein subtiles Hinweisen auf räumliche Einschnitte und Grenzen. Durchaus spielerisch unterstreicht Rantanen die spannungsvollen Unterschiede zwischen Massenware und handgemachtem Objekt, zwischen Industrieware und Kunst, Funktion und Dekoration.
Seine Intervention Concerned, Interested and Wanting to Help, die er 2014 bei STANDARD in Oslo realisierte, stellte den Ausstellungsraum förmlich auf den Kopf. Dies gelang ihm, indem er die Beleuchtungskörper dieses White Cubes umfunktionierte. Im sonst vollkommen leeren Raum hatte er einen Teil der Neonröhren herausgedreht, so dass diese im 45°-Winkel von der Decke hingen. Der Künstler hatte hierfür einen Adapter entwickelt, der es ermöglichte, das bestehende Beleuchtungssystem ohne weitere Eingriffe zu verwenden. Die Leuchtkörper blieben also trotz seiner Intervention funktionsfähig.
In der Ausstellung More Often and In More Places platzierte Rantanen eine Reihe bunter Stangen in seiner Osloer Galerie, die vom Boden bis zur Decke reichten und jeweils an den Enden mit einem aufgeschlitzten Tennisball versehen waren und so an Gehhilfen erinnerten. Dank ihres teleskopartigen Designs eignen sich die Stangen für die Aufstellung in sehr unterschiedlichen Räumen. Im Raum verteilt – mal in Reihe, mal konzentriert in einer Ecke – schienen sie hier die Decke zu stützen oder einfach nur Maß zu nehmen. Diese künstlerische Intervention schwebte zwischen vermeintlicher Funktionalität (Statik) und räumlicher Zeichnung, die die immer gleiche Raumhöhe absteckt.
Chadwick Rantanen, geboren 1981 in Wausau (Wisconsin, USA), lebt und arbeitet in Los Angeles.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Vorstand der Secession zusammengestellt.
Kuratorin: Jeanette Pacher

 

 

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