Photo: Sigmund Freud with his grandsons, (c) Sigmund Freud Privatstiftung
Die besondere Aura, die Sigmund Freuds Ordinationsräume prägte, ist vielerorts beschrieben worden. Wie aber wohnte und lebte Freud gemeinsam mit seiner Familie in der Berggasse 19? Wie können wir uns heute jene „intime Atmosphäre von geteilter Privatheit und offener Geschichtlichkeit“ (Erik Erikson), die das Leben des Begründers der Psychoanalyse in seinem Wiener Domizil kennzeichnete, vorstellen?
“The apartment is doing well” – The Freuds at Berggasse 19, the latest exhibition at the Sigmund Freud Museum, examines the Freuds’ family life in their rooms dating back to the Gründerzeit period. Father of six Sigmund Freud spent almost half a century as a tenant at Berggasse 19, together with his wife Martha, the children and his sister-in-law Minna Bernays, and at least two servants. The rooms changed many times over the years: various moves, conversions and use of the rooms for different purposes not only reflect the changing needs of a fast-growing family and the effects between building structures and social behaviour in this turn-of-the-century setting. Numerous letter notes, quotations from theoretical writings, and visual documentations of the Freuds’ interior illustrate the extent to which the family and private setting also influenced the early development of the new science of the unconscious – regardless of the division between living and working areas practised by Sigmund Freud, as has been so often described in the literature. It is above all the descriptions gleaned from private correspondence – fragments of private biographical accounts – that project a kaleidoscopic image of the interior in which the history of the Freud family at Berggasse 19 was able to unfold until their expulsion in 1938.
The exhibition will be accompanied by a catalogue.
Foto: Coverausschnitt des Buches Sigmund Freud. Der Arzt der Moderne. Eine Biographie, Verlag C.H.Beck
Kaum jemand hat ein ganzes Zeitalter durch sein Denken so tiefgreifend verändert wie Sigmund Freud. Nach Freud träumen und lieben, denken und phantasieren wir anders. Die Biographie von Peter-André Alt schildert Freuds Leben und die Entwicklung der Psychoanalyse als großen Roman des Geistes.
Wien im sinkenden 19. Jahrhundert: Eine bessere Kulisse für die Seelenleiden des modernen Menschen, für seine Existenzlügen und zerbrechenden Selbstbilder, als die prachtvoll morbide Hauptstadt des k.u.k.-Reiches ist kaum vorstellbar. Hier arbeitet der Nervenarzt Sigmund Freud an seinen bahnbrechenden Theorien zu Sexualität und Neurose, Traum und Unbewusstem, Familie und Gesellschaft, Märchen und Mythos. Peter-André Alt erzählt, gestützt auf unveröffentlichtes Material, von der Bewegung der Psychoanalyse, ihrem Siegeszug und ihren Niederlagen, und er portraitiert Freud als selbstkritischen Dogmatiker und wissenschaftlichen Eroberer, als jüdischen Atheisten und leidenschaftlichen Familienvater, als eminent gebildeten Leser und großen Schriftsteller, nicht zuletzt als einen Zerrissenen, der die Nöte der Seele, von denen die Psychoanalyse befreien sollte, selbst aus eigener Erfahrung kannte.
Peter-André Alt, geb. 1960, ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Freien Universität Berlin, die er seit 2010 als Präsident leitet. Mehr Informationen über Peter-André Alt finden Sie hier.

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