Bernard Frize, Balaire (Detail) 2015,
Galerie nächst St. Stephan, Bildrecht, Wien 2016
Die Ausstellung Abstract Painting Now! wird mit etwa sechzig künstlerischen Positionen ihren Schwerpunkt auf die aktuelle internationale Situation des ungegenständlichen Tafelbildes legen und das weite Feld einer immer noch bedeutenden malerischen Praxis auffächern. Historische Basis der Schau ist die Entwicklung im Anschluss an den Abstrakten Expressionismus, die vor allem von Gerhard Richter und Sigmar Polke getragen wurde. Ersterer wandte sich nach einer Periode der Agonie, in der seine grauen Vermalungen entstanden, dem Schönen, scheinbar Expressiven zu. Letzterer setzte Abstraktion als ironische Paraphrase ein und kommentierte damit die Wahrhaftigkeit des Pinselstrichs als Markierung des künstlerischen Ichs.

Dekonstruktion, Kritik an der Autorschaft, Mix, Zitat und Ornament sind einige der wesentlichen Parameter in der aktuellen abstrakten Malerei, wenn etwa Wade Guyton seine minimalistischen Streifenbilder von einem Tintenstrahldrucker erzeugen lässt. Katharina Grosse tauscht den klassischen Pinsel gegen die Airbrushpistole und kreiert irisierende Colour Fields. In der modernen Malerei galt das Ornament als Verbrechen, als nutzlose Schlacke der autonomen Kunst. In der stilpluralistischen Postmoderne findet es in der Abstraktion bei Ross Bleckner und Philip Taaffe wieder einen Platz. Der erweiterte Abstraktionsbegriff schließt auch Natur und Landschaft in Form neoromantisch-expressiver Farbfelder, wie jenen von Per Kirkeby, ein. Bei Sean Scully paaren sich Konstruktiv- Geometrisches und malerische Atmosphäre in einer Synthese von Ratio und Emotion. Spiritualität und geometrische Abstraktion in der Nachfolge von Kasimir Malewitsch und Barnett Newman sind bei Helmut Federle essenzielle Kriterien. Bei Brice Marden und Lee Ufan speichert der Pinselstrich als Zeichen des meditativen Akts das Geistige in der Kunst. Diese Ernsthaftigkeit und Konzentration auf Geist und Bild sind auch in den monochromen Gemälden von Marcia Hafif, Joseph Marioni und Günter Umberg anzutreffen.
TOBIAS PILS. UNTITLED
Kuratorin Verena Gamper
17 Uhr Begrüßung durch Florian Steininger, Künstlerischer Direktor.
Ausstellung: 02 07 – 05 11 2017
Franz-Zeller-Platz 3,
Krems an der Donau, Austria
https://www.kunsthalle.at
In freimütiger Verschränkung von ungegenständlichen und figurativen Passagen sind Tobias Pils’ malerische und zeichnerische Setzungen ein Gefecht zwischen der Logik der nächsten Schritte und ihrer Aushebelung. Wie ein Haken schlagender Hase spielt sich Pils gegen sich selbst frei, Elemente wie Maschen, Wimpern, Füße und Gitter treffen auf opake Flächen, Lasuren oder verwaiste Zonen. Diese instabile Masse definiert sich durch Übergänge, die in der Bewegung des parallelen Adressierens und Abweisens die Spannung des achromatischen Bildes auf dem Höhepunkt halten.
Obwohl seine Gemälde autarke Einheiten sind, reflektiert Pils intensiv den Charakter der Räume, in denen seine Arbeiten präsentiert werden. In seiner für die Zentrale Halle der Kunsthalle Krems konzipierten Malerei-Installation greift er die Möglichkeit auf, dieses Atrium als Tageslichtraum zu inszenieren. Darüber hinaus widersetzt er sich der Logik des Raumes, indem er auf die naheliegende Verwendung der Wand als Präsentationsfläche verzichtet. Durch die Aktivierung einer Zone der Unmöglichkeit – der einzigen Glaswand – ordnet er den Raum den Notwendigkeiten seiner Malerei unter.
Kuratorin: Verena Gamper
19 Uhr
Parade zur Dominikanerkirche mit der Brassband Balkan Sambel
Dominikanerkirche
SÉBASTIEN DE GANAY.
TRANSPOSITION AND REPRODUCTION
Eröffnung: Sa 1. Jul 2017 | 19.45
Kurator Andreas Hoffer
Ausstellung: 02 07 – 15 10 2017
Die Dominikanerkirche im Herzen der Kremser Altstadt wird zu einem zusätzlichen, im Sommer bespielbaren Ausstellungsort der Kunsthalle Krems. Die erste Ausstellung richtet Sébastien de Ganay mit einer in situ-Installation ein. Im Zentrum seiner Auseinandersetzung steht die Transformation dieses sakralen Raumes in einen säkularisierten Ort mit unterschiedlichen Nutzungen. Im heutigen Ausstellungsraum fehlen zwar alle Elemente der christlichen Liturgie, aber einen spirituellen Charakter hat sich der architektonisch starke Raum doch bewahrt. De Ganay benutzt für seine Objekte sakral liturgische Elemente, die er in eine zumeist abstrakt-minimalistische Formensprache übersetzt. Die Kunstwerke sind autark, treten aber in einen Dialog mit dem Raum und den Betrachtern.
Kurator: Andreas Hoffer
Klostergarten der Dominikanerkirche
Sommerfest der Kunsthalle Krems
Sa 1. Jul 2017 | 20.15 Uhr
SHUTTLE BUS VON WIEN
Wien-Krems: Abfahrt: 15.30 Uhr
Universitätsring (Universität/Ecke Rathauspark)
Krems-Wien: Abfahrt: 22.30 Uhr
Dominikanerkirche (Körnermarkt 14)
Busticket: 15 € Hin- und Rückfahrt, im Bus zu bezahlen.
Bitte anmelden unter +43 2732 908010 oder office@kunsthalle.at.
https://www.kunsthalle.at
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