Kunst auf Rezept!

Ehem. Josefsapotheke
Kunst auf Rezept!
KünstlerInnen stellen Rezepte aus
Montag 29. 2. 2016 |19:30 Uhr
Eröffnung durch Lucas Gehrmann
Labor für Kunst
Elisabeth Schafzahl – Philipp Wegan
Schönbrunnerstrasse 195,
1120 Wien U4/U6 Längenfeldgasse
Bildschirmfoto 2016-02-21 um 23.27.43.jpg
In der ehemaligen Josefsapotheke in Wien Meidling
Schönbrunnerstraße 195
wird Kunst auf Rezeptformularen präsentiert.
Kunst auf Rezept versteht sich als partizipatives Projekt.
Der 29.2. 2016 gilt als Start eines ongoing project, das in der Folge auch andernorts/vielerorts stattfinden soll.
KünstlerInnen werden gebeten ein Rezeptformular zu gestalten und die Verordnung der Anwendung und deren Auswirkungen auf das Rezept zu notieren.
Diese Rezepte werden kopiert und – potenziert/dosiert – konsumiert/kommuniziert.
Labor für Kunst – Elisabeth Schafzahl – Philipp Wegan
Ehem. Josefsapotheke, Schönbrunnerstrasse 195, 1120 Wien U4/U6 Längenfeldgasse
Teilnehmende KünstlerInnen:
Margit Bernhard, Barbara Edlinger Baur, Franz Blaas, Bernhard Cella, Bilwa William Costa, Kathrin Delhougne, Veronika Dirnhofer, Alina Dorsch, Christina Franz, Peter Fritzenwallner, Vasilena Gankovska, Anne Glassner, Renate Hattinger, Ursula Kiesling, Susi Krautgartner, Lisa Kunit, Florian Leibetseder, Alfred Lenz, Elke Machold, Sarah Mang, Julia Marx, Martina Mader Raggam, Gerald Naderer, Florian Nährer, Nicola Nehrer, Doris Neidl, Lilo Neugebauer, Rudolf Pötters, Lukas Pusch, Karin Pliem, Arnold Reinthaler, Anna Reisenbichler, Valentin Ruhry, Rita Sammer, Elisabeth Schafzahl, Jasmin Schaitl, Roman Scheidl, Hubert Schmalix, Ragna Sichelschmidt, Jasenka Softic, Kamen Stoyanov, Anna Vasof, Philipp Wegan, Yotto Bano
Kunst auf Rezept
Konzept Rezept – Es könnte sich die Frage nach einem Original stellen, aber sie stellt sich nicht mehr notwendigerweise. Es könnte sich die Frage nach dem Medium stellen, aber sie stellt sich nicht mehr notwendigerweise. Es stellt sich auch nicht mehr die Frage nach dem Konzept. Ein Rezept ist eine Erlaubnis, eine Notwendigkeit, eine Anordnung und eine Möglichkeit. Im Rezept manifestiert sich das Weltbild des Menschen in seiner Wissenschaftlichkeit und in seinem Glauben daran.
Rezept Ausstellen – Das Ausstellen bekommt den Charakter des Ausfüllens. Das Rezept den Charakter der Medizin, der Zutat oder Essenz, die Veränderung bewirkt.
Verortung Apotheke – Die Apotheke ist zwar kein White Cube, aber sie ist von weißem Charakter. Selbst wenn das Mobiliar aus gediegenem Braun besteht, man denkt sich dazu ein weisses Inneres. Die Apotheken gibt es nicht überall, aber ihre Präsenz ist von geschütztem Verteilungscharakter. Apotheken werden als lebensnotwendig erachtet. Apotheken sind nicht nur im urbanen Raum, ländliches ist ihnen aber fremd, doch die Natur spielt in Apotheken eine tragende Rolle.
Rezept – Rezipierende – Rezipierende (vielleicht als PatientInnen) halten ein Rezept in der Hand: Die übliche Distanz zwischen Werk und Rezipierenden scheint sich verflüchtigt zu haben, eine Vermittlung tritt an ihre Stelle. Auch der Preis ist ein anderer als der für Kunst üblicherweise bezahlt wird, er hat mehr Symbolcharakter (Rezeptgebühr €5,70) und erinnert an den höchsten Wert eines Allgemeingutes, das notwendigerweise allen zugute kommen soll. Kunst auf Rezept stellt die Rezipierenden in den Mittelpunkt, und zwar als solche, die Kunst brauchen, als sei sie Medizin.
Kunstwerk Rezept – Als Multiple bekommt das Rezept Werkcharakter. Die Auflage soll der Anzahl der teilnehmenden Kunstschaffenden entsprechen. Die Einnahmen des symbolischen Preises von €5,70 (Rezeptgebühr) für das Werk sollen zurückfließen in die Produktion von Kunst, in die Finanzierung einer generationen- und nationenübergreifenden Produktionsstätte, Bedingung der Möglichkeit für Kunst deren Produktionsbedingungen üblicherweise sehr prekär sind.
ongoing project – Kunst auf Rezept soll keine einmalige Veranstaltung sein, sondern sich etablieren als ein Format, das die Rezipierenden in Verbindung bringt mit den Rezept ausstellenden Kunstschaffenden, da eine Art Kreislauf geschaffen wird.
partizipatives Projekt – Das Partizipative bezieht sich demnach nicht nur auf die Kunstschaffenden, sondern auch auf die Rezipierenden.

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