BRASILIEN
200 Jahre Beziehungsgeschichten
Eröffnung: Dienstag, 7. Juni 2022 | 18:30 Uhr
Begrüßung und einleitende Worte:
Dr. Katrin Vohland, Generaldirektorin & wissenschaftliche Geschäftsführerin
des NHM Wien und Kuratorin
Kurator*innen: Dr. Christian Bräuchler,
Leiter der Botanischen Abteilung, NHM Wien
Prof. Dr. Sabine Eggers, Leiterin Internationale Osteologische Sammlung in
der Anthropologischen Abteilung, NHM Wien
DDr. Martin Krenn, Leiter des Archivs für Wissenschaftsgeschichte, NHM Wien
Sonderausstellung, Kabinett 4
Ausstellung: 8. Juni 2022 – 23. April 2023
Öffnungszeiten: Donnerstag – Montag 09 – 18:30 Uhr
Mittwoch 09 – 21 Uhr
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
https://www.nhm-wien.ac.at/brasilien
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die faszinierende Vielfalt Brasiliens aus der Perspektive der
jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte von Brasilien und Österreich mit ihren globalen Wechselwirkungen. Sie lässt sich in vielen Bereichen verfolgen – auf der politischen Ebene der großen Handelsabkommen genauso wie bei wissenschaftlichen und kulturellen Kooperationen. Und nicht zuletzt auf der privaten Ebene – bei unserem persönlichen Konsumverhalten.
in den vier Kabinetten und zwei Sonderausstellungssälen (Hochparterre) im Naturhistorischen Museum Wien zu sehen.
Der größte Teil der Ausstellung ist den einzigartigen Naturräumen Brasiliens gewidmet – dem immergrünen Regenwald Amazoniens, dem tausende Kilometer langen küstennahen Bereich des Atlantiks, der dichten Wildnis des Atlantischen Waldes, der bleichen Vegetation des „Weißen Waldes“ in der Caatinga, den tropischen Sumpfgebieten des Pantanals, den hochspezialisierten Gräsern der Pampa und den verschlossenen Savannen des Cerrado. Die gigantische Vielfalt und zumindest Reste der ursprünglichen Lebensräume und Lebensweisen zu erhalten, ist eine ungeheure Herausforderung. Wissenschaftlerinnen aus Österreich und dem NHM Wien sind gemeinsam mit Partnerinnen aus Brasilien in vielfältiger Weise an Forschungs- und Renaturierungs-Projekten beteiligt. Diese Projekte auf gemeinschaftlicher internationaler Basis werden laufend intensiviert und immer stärker global ausgerichtet – ein positiver Ausblick in die Zukunft nach 200 Jahren wechselvoller gemeinsamer Geschichte!
Vorträge:
Mittwoch, 8. Juni 2022 | 19.00 Uhr:
Symposium: Wessen Unabhängigkeit? 200 Jahre Brasilien
Donnerstag, 9. Juni 2022 | 09.30 Uhr:
Symposium: Wessen Unabhängigkeit? 200 Jahre Brasilien
Mittwoch, 5. Oktober 2022 | 18.30 Uhr:
Tropenbiologische Forschungen und Filmstudien in Brasilien
Walter Hödl (Universität Wien)
Mittwoch, 23. November 2022 | 18.30 Uhr:
Österreichisch-Brasilianische Wissenschaftsgeschichten im „langen“ 19. Jahrhundert
Martin Krenn (Archiv für Wissenschaftsgeschichte, NHM Wien)
Mittwoch, 14. Dezember 2022 | 18.30 Uhr:
Brasilien – gel(i)ebte Vielfalt
Christian Bräuchler & Heimo Rainer (Botanische Abteilung, NHM Wien)
Mittwoch, 11. Jänner 2023 | 18.30 Uhr:
Was gefährdet bzw. schützt den Brasilianischen Regenwald?
Walter Hödl (Universität Wien)
Gültige Eintrittskarte erforderlich.
Der Besuch der Vorträge ist frei
Kooperationspartner, die sich des Themas Erzherzogin Leopoldine & 200 Jahre Unabhängigkeit Brasilien ebenfalls angenommen haben:
Naturwunder einer Neuen Welt: Brasilien in Schönbrunn
Ausstellung: 25.06. – 11.09.2022 | 10- 18
Mag. Katrin Völk, Dienststellenleiterin Österreichische Bundesgärten
Großes Palmenhaus Schönbrunn
Schlosspark Schönbrunn, 1130 Wien
Schlosspark Schönbrunn
Die Verheiratung Erzherzogin Leopoldines nach Brasilien Anfang des 19. Jahrhunderts führte zu einer der tollkühnsten Expeditionen der damaligen Zeit: Wissenschaftler und Gärtner bedienten sich der üppigen Natur dieser unbekannten Welt und brachten sie nach Schönbrunn. Zwei neue Glashäuser mussten für die exotischen Pflanzenschätze gebaut werden, deren Nachkommen bis heute in der Botanischen Sammlung gepflegt und in der Ausstellung präsentiert werden. Sie erzählt eine Geschichte von politischem
Kalkül, von Plünderung und Artenschutz und davon, wie ein ehrgeiziger Schönbrunner Hofgärtner den Philodendron in unsere Wohnzimmer brachte.
https://www.bundesgaerten.at/service/kalender/schoenbrunn/naturwunder-einer-neuen-welt.html
Wiener Porzellanmanufaktur Augarten
LEOPOLDINA. Furchtlos nach Rio
AUSSTELLUNG ZU EHREN ERZHERZOGIN LEOPOLDINAS, DER SPÄTEREN KAISERIN VON BRASILIEN
Ausstellung: 28. JUNI – 19. NOVEMBER 2022
Kuratorin: Dr. Claudia Lehner-Jobst,
wissenschaftliche Direktorin des Porzellanmuseums im Augarten
Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich wird am 22. Januar 1797 in der kaiserlichen Hofburg zu Wien geboren. In einer regnerischen Sommernacht 1817 gibt der portugiesische Gesandte, António Luís de Meneses, Marques de Marialva, im Augarten ein glanzvolles „Brasilianisches Ball-Fest“ für die Kaisertochter, wurde sie doch kürzlich mit Dom Pedro, dem Thronfolger des Vereinigten Königreichs von Portugal, Brasilien und Algarbien vermählt. Erzherzog Carl vertrat den fernen Prinzen. Demnächst sollte Leopoldine die abenteuerliche Schiffsreise nach Rio de Janeiro antreten, begleitet von träumerischen Visionen des unbekannten Bräutigams und der ersehnten Naturwunder Brasiliens.
Fünf Jahre später, am 2. September 1822, beruft Dona Leopoldina ihren Ministerrat ein und beschließt die Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal. Sie wird Kaiserin, bis heute verehrt. In Österreich ist sie weitgehend vergessen, schon zu Lebzeiten werden die über den langen Seeweg beförderten Nachrichten der Familie aus Wien zunehmend rar.
Wer war Leopoldina? Wer beeinflusste ihre Entwicklung zur geistvollen politischen Akteurin im Dienst der Freiheit? Anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit Brasiliens begibt sich das Porzellanmuseum im Augarten auf Spurensuche.
GEORGIA CREIMER
o.T. (für Leopoldine)
Auf einer großen und linsenformigen ovalen Platte (275 x 165 cm) die halb schräg und gekippt im Raum steht / hängt wird ein Film projiziert. Man sieht eine junge Frau, ihre flüssige und fließende Umgebung zu erkunden scheint. Ihre Bewegungen haben etwas von einer somatischen Intelligenz. Sie ist wie in Trance und strahlt starke Sensibilität aus.
Die ovale Form mit der Figur und das kristallin schimmernde Muster des Wassers erinnern an eine überdimensionierte Kamee. Die Position der ovalen Fläche wirkt, als wäre sie im Begriff, sich zu heben und in die Luft aufzusteigen. Die weibliche Figur scheint gleichzeitig zu schwimmen und zu fliegen.
Die Installation nimmt Bezug auf die junge Erzherzogin Leopoldine von Österreich (1797-1826), die im Augarten am 1. Juni 1817 mit einem spektakulären Fest gefeiert wurde. Im heutigen Museumsraum stand in jener Nacht die kaiserliche Tafel, an der sie mir ihrer Familie speiste. Am 3. Juni reiste sie ab, um von Livorno aus das Schiff nach Rio de Janeiro zu besteigen und sich auf eine abenteuerliche Fahrt in ein fernes Land, zu ihrem angetrauten, persönlich jedoch unbekannten Bräutigam, dem portugiesischen Thronfolger Dom Pedro. Leopoldine befand sich 82 Tage lang zwischen ihrem Leben am Wiener Kaiserhof und ihrem Schicksal in der neuen Welt, Brasilien, das nur über das scheinbar endlose, verheißungsvoll schimmernde, aber auch bedrohlich tosende Meer erreichbar ist.
Wiener Porzellanmanufaktur Augarten
Obere Augartenstraße 1 , 1020 Wien Austria
https://www.augarten.com/de/porzellan/53-ausstellungen
