Kunsthistorischen Museum
TIZIANS FRAUENBILD SCHÖNHEIT – LIEBE – POESIE
ab 5. Oktober 2021
kuratiert/ Curator Sylvia Ferino-Pagden
Ausstellung: Exhibition: 5.10.2021 – 16.1.2022
Täglich, 10-18 Uhr, Do, 10- 21 Uhr
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
https://tiziansfrauenbild.khm.at/

Idealbildnis einer jungen Dame als Flora um 1520, Holz 43,6 × 34,6 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main © Städel Museum, Frankfurt am Main
TIZIANS FRAUENBILD
Schönheit – Liebe – Poesie
Im Herbst stehen im Kunsthistorischen Museum jedes Jahr die Alten Meister im Fokus: Die Ausstellung Tizians Frauenbild konzentriert sich anhand von rund 60 Gemälden aus internationalen Sammlungen auf die Darstellung der Frau im Œuvre Tizians (um 1488‒1576) und seiner Zeitgenossen Jacopo Tintoretto, Paolo Veronese, Paris Bordone und Lorenzo Lotto.
Die Prominenz der Frau in der Malerei Venedigs im 16. Jahrhundert hat vielerlei Ursachen, etwa die politisch-soziale Struktur der Serenissima, die der Frau bezüglich der Mitgift und des Erbes eigene Rechte zugestand, oder das kulturell aufgeschlossene und internationale Klima der Stadt: Einflussreiche Verlage zogen namhafte Poeten und Humanisten an – darunter Pietro Bembo, Sperone Speroni und Ludovico Dolce ‒, die in ihren Schriften der Frau und der Liebe besondere Aufmerksamkeit schenkten. Den entscheidenden Anstoß in der
visuellen Umsetzung gab Tizian, der bedeutendste Maler, den die Stadtrepublik je hervorbrachte. Seine neuartigen Schöpfungen wurden wegweisend für die europäische Malerei der nachfolgenden Jahrhunderte.

Porträt einer Frau, genannt „La Bella“ um 1518–20, Leinwand, 95 × 80 cm
© Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid
Der Spiegel hat es der Schönheit angetan. Der Spiegel bzw. das von ihm erzeugte Bild war seit langem ein Konkurrent der Maler und konnte nur gezähmt werden, indem er/es selbst Thema der Malerei wurde.
Die Ausstellung möchte den Facettenreichtum des Themas zeigen und die unterschiedlichen Gesten, Blicke und Attribute genauer ins Auge fassen. Vom konkreten Porträt zu idealisierten, von der Poesie inspirierten Abwandlungen werden die Themen Liebe und Begehren in historischen, mythologischen und allegorischen
Darstellungen in Szene gesetzt. Bei den realen und idealen Porträts werden auch Mode, Haartracht und kostbare
Schöpfungen der Goldschmiedekunst der Zeit analysiert. Die umfangreiche zeitgenössische Traktatliteratur und Liebeslyrik bieten dabei eine solide Grundlage, solche einzigartigen Darstellungen von Frauen neu zu lesen.

Junge Frau bei der Toilette um 1515, Leinwand, 99 × 76 cm
Musée du Louvre, Département des Peintures, Paris
© RMN-Grand Palais (musée du Louvre) / Franck Raux
Die Ausstellung wird von Sylvia Ferino-Pagden kuratiert und im Kunsthistorischen Museum Wien sowie danach im Palazzo Reale in Mailand zu sehen sein.
http://www.tiziansfrauenbild.khm.at
Internationale Museen und Privatsammlungen als Leihgeber Die bedeutenden Leihgaben stammen u. a. aus dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Louvre in Paris, dem Prado und der Sammlung Thyssen-Bornemisza in Madrid, den Uffizien in Florenz, der National Gallery in London, dem Ashmolean Museum in Oxford, der Eremitage in Sankt Petersburg, den Gallerie dell’Accademia in Venedig, der Galleria Borghese in Rom, dem Museo Nazionale di Capodimonte und dem Museo Archeologico Nazionale in Neapel, den Staatlichen Museen zu
Berlin, der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, Alte Pinakothek in München, den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden, dem Kunstmuseum Basel und von privaten Leihgebern.
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
https://www.khm.at/besuchen/besucherinformation/anfahrt-kontakt/

