Rupertinum
Georg Eisler | Welt-Anschauung
Vorbesichtigung und Pressegespräch
Freitag, 17. November 2018 | 11 Uhr
Eröffnung: Freitag, 17. November 2018 | 19 Uhr
Ausstellung: 18. November 2017 – 8. April 2018
Wiener Philharmoniker Gasse 9
5020 Salzburg
https://www.mdmsalzburg.at

Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten, © Bildrecht, Wien 2017, Foto: Rainer Iglar
Anlässlich einer großzügigen Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten widmet das Museum der Moderne Salzburg dem Maler Georg Eisler (1928–1998 Wien, AT) eine Einzelausstellung im Rupertinum. Gemeinsam mit dem bereits vorhandenen Bestand verfügt das Museum der Moderne Salzburg nunmehr über eine umfassende und profunde Werkgruppe des Künstlers, die erstmals als gesamtes Konvolut präsentiert wird.
Georg Eisler, Sohn des Komponisten Hanns Eisler und der Sängerin Charlotte Eisler, wuchs im Exil in Moskau und Prag und schließlich in Großbritannien auf. Dort erfuhr er an diversen Kunstschulen seine künstlerische Prägung, insbesondere auch durch Privatunterricht bei Oskar Kokoschka in London. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Eisler als einer der wenigen Künstler_innen aus dem Exil wieder in seine Geburtsstadt Wien zurück.
Georg Eisler Straßenkampf, 1982
Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds fur bildende Kunstler und Komponisten, © Bildrecht, Wien 2017, Foto: Rainer Iglar
Eislers Kunst dreht sich um den Menschen. Während uns seine Wegbegleiter in Porträts als individuelle Persönlichkeiten gegenübertreten, verliert sich der Mensch in anderen Darstellungen in der Anonymität der Großstadt und wird zum gesichtslosen Teil der Masse. Eisler malt und zeichnet den Menschen als gehetzten Fußgänger oder Marktbesucher, als freudlosen U-Bahn-Fahrer, Kaffeehausbesucher oder anonymen Voyeur in Bars und Nachtclubs. Besonders faszinieren ihn öffentliche Demonstrationen. Seine Sympathie gilt dabei den Protestierenden und er zeigt unverblümt die Übermacht und Willkür der Exekutive. Eisler strebte keine bloße Wiedergabe des Gesehenen an, sondern versuchte vielmehr, in realistischen Bildern seine Umwelt kritisch zu hinterfragen, Widersprüche hervorzuheben und in unser Bewusstsein zu rücken. Entgegen der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorherrschenden Abstraktion entschied sich Eisler, weiterhin gegenständlich zu malen. Er knüpfte damit nicht nur an die österreichische Moderne, sondern auch an die School of London an. Heute haben vor allem seine politischen Bilder eine neue Brisanz gewonnen.
Georg Eisler Demonstration, 1978
Bleistift auf Papier, Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten, © Bildrecht, Wien 2017, Foto: Rainer Iglar
Kuratorin: Barbara Herzog, Kuratorische Assistentin; mit Christina Penetsdorfer, Assistenz-Kuratorin, und Tina Teufel, Kuratorin, Museum der Moderne Salzburg
Initiierende Kuratorin: Beatrice von Bormann, Kuratorin, Stedelijk Museum, Amsterdam
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
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Georg Eisler | Esther Private collection
Esther Private collection
Georg Eisler Esther 15.1.1995
Bleistift auf Papier, 24x32cm frame 35,5×45,5cm
Schenkung Georg Eisler
Esther Private collection
Georg Eisler 16.1.1995 für Esther
Bleistift auf Papier, 38x56cm Frame 53x70cm
Schenkung Georg Eisler
http://www.estherartnewsletter.com/links?limitstart=0