GALERIE CRONE WIEN
EMMANUEL BORNSTEIN
Those Who Fall Have Wings
Wer fällt, hat Flügel
Eröffnung: opening:
Donnerstag, 18. Mai 2017 | 19 Uhr
Thursday, 18. May 2017 | 7 – 9 pm
Es spricht Dr. Marc Wellmann
Direktor des Hauses am Lützowplatz, Berlin.
Ausstellung: Exhibition:
19. May – 17. June 2017
Getreidemarkt 14, 1010 Wien
Eingang Eschenbachgasse

EMMANUEL BORNSTEIN
Those Who Fall Have Wings
19. May – 17. June 2017
19. May – 17. June 2017
Die erste Einzelausstellung des französischen Kuenstlers Emmanuel Bornstein in der Galerie CRONE WIEN Unter dem Titel „Wer fällt, hat Flügel“ werden vierzehn neue, meist großformatige Leinwandarbeiten gezeigt.
Mit seinen neuen Werken beschwört der französische Maler Emmanuel Bornstein eine Epoche, in der sich aus dem Ringen zwischen Figuration und Abstraktion eine neue Ästhetik herausbildete. Die vortexförmigen, in mehreren Schichten aufgebauten Kompositionen sind von Brüchen, vielfachen Übermalungen und bewusst dissonant gesetzten Farbklängen gekennzeichnet. Die Palette wirkt fremd und vertraut zugleich.
Eine nostalgische Grundstimmung, die bereits im Ausstellungstitel durch das abgewandelte Zitat aus dem Gedicht „Das Spiel ist aus“ (1956) von Ingeborg
Bachmann angedeutet ist, paart sich in den Bildern mit einer zerrissenen, geradezu wuetenden Gegenwärtigkeit. Bornstein versteht die Oberflächen seiner Werke
als lebendig oder zumindest im Sinne von Antonin Artauds Theatertheorie als lebensähnlich und Produkt einer performativen Begegnung zwischen Künstler
und Leinwand. Motive der Verwundung und Heilung begegnen sich darin wie auch die Überzeugung vom Bild als Medium einer anderen Wirklichkeit.
Nachdem der Künstler sich mehrere Jahre lang – getragen von den biografischen Verstrickungen seiner eigenen Familiengeschichte – an der Thematik des Holocaust und des Zweiten Weltkrieges abgearbeitet hatte, eröffnet die neue Werkserie ein gänzlich neues Schaffenskapitel. Ein wesentlicher inhaltlicher und formaler Bezugspunkt in der Vergangenheit war Francisco de Goya und dessen Auseinandersetzung mit den Gräueln des Spanischen Buergerkrieges während der
Napoleonischen Besatzung. Diese Bindung löst sich nunmehr zugunsten einer Polyphonie von verschiedenen Referenzen, die unter anderem von Joseph Beuys Über Georges Rouault und Henri Matisse bis hin zu den palimpsestartigen Plakat-Bildern von Raymond Hains reichen. Entscheidend war auch die intensive
Beschäftigung mit dem Medium der Zeichnung, die Bornstein neue ästhetische Ebenen eröffnete.
Napoleonischen Besatzung. Diese Bindung löst sich nunmehr zugunsten einer Polyphonie von verschiedenen Referenzen, die unter anderem von Joseph Beuys Über Georges Rouault und Henri Matisse bis hin zu den palimpsestartigen Plakat-Bildern von Raymond Hains reichen. Entscheidend war auch die intensive
Beschäftigung mit dem Medium der Zeichnung, die Bornstein neue ästhetische Ebenen eröffnete.

Emmanuel Bornstein | Illumnination V, 2016
Die weißen, breiten Bildumrandungen auf den Gemälden markieren eine Zone, in der die Malerei ueber sich selbst und ihre Geschichte gleichsam nachdenkt. Bornsteins schimmernde Zeitkapseln sind Bilder ueber Bilder, die ihren eigenen Status als intertextuelles Gebilde hinterfragen. Ihr Aufbau gleicht den Lamellen einer Blende. Der Blick wird entlang der Kanten mehrerer Bildschichten von Außen nach Innen und dann wieder hinaus entlanggeleitet. Im kompositorischen Zentrum ist immer wieder eine gesichtslose Figur zu finden, die sich im Übergang von Bornsteins alter zur neuen Werkserie aus einem Ophelia-Motiv herausgebildet hat. Davon sind auch noch die vielen Anklänge an Wasser oder einer Meeresküste zu spueren, die der Maler dem nunmehr eher männlichen Protagonisten beigegeben hat und den er selbst als „Strandgutsammler“ beschreibt. Von hier aus ist der Schritt zu einem Alter Ego des Künstlers nicht weit, der die Fundstücke der jüngeren Kunstgeschichte neu zusammenfügt.
Emmanuel Bornstein wurde 1986 in Toulouse, Frankreich geboren. Er stammt aus einer Theater- und Schriftstellerfamilie. Seine Mutter ist Theaterdirektorin, sein Vater Dramaturg und Dramatiker. Von frühester Kindheit an ist Emmanuel Bornstein mit Literatur und Theater vertraut, hat aber immer nur den Wunsch,
Maler zu werden und sich in Bildern auszudrücken. Er beginnt früh zu zeichnen und beschäftigt sich schon als Jugendlicher mit Goya, Bacon und Munch.
Unmittelbar nach dem Abitur studiert er Malerei an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris, später an der Universität der Künste in Berlin. Der
Bezug zur Literatur, die Prägung in einer Theater- und Dramatikerfamilie sind in seinen Bildern stets spürbar. Gedichte, Textfragmente und ganze literarische Werke
dienen ihm häufig als Ausgangspunkt zur Entwicklung seiner Bildwelten.
Seit 2009 lebt und arbeitet Emmanuel Bornstein in Berlin. Seine Arbeiten waren zuletzt in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen in Brüssel, Chicago, Paris und Berlin zu sehen.
Maler zu werden und sich in Bildern auszudrücken. Er beginnt früh zu zeichnen und beschäftigt sich schon als Jugendlicher mit Goya, Bacon und Munch.
Unmittelbar nach dem Abitur studiert er Malerei an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris, später an der Universität der Künste in Berlin. Der
Bezug zur Literatur, die Prägung in einer Theater- und Dramatikerfamilie sind in seinen Bildern stets spürbar. Gedichte, Textfragmente und ganze literarische Werke
dienen ihm häufig als Ausgangspunkt zur Entwicklung seiner Bildwelten.
Seit 2009 lebt und arbeitet Emmanuel Bornstein in Berlin. Seine Arbeiten waren zuletzt in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen in Brüssel, Chicago, Paris und Berlin zu sehen.
Text: Dr. Marc Wellmann, Direktor Haus am Lützowplatz, Berlin

Untitled XVII, 2016 Öl, Gouache, Collage auf Papier 32,5 x 25 cm
With his new works the French painter Emmanuel Bornstein evokes an era showing a new aesthetics as a result of the struggle between figuration and abstraction. The vortex-shaped compositions, consisting of various layers, are characterized by breakings, multiple overpaintings and deliberately focussed dissonant colour tones. The palette seems to be both strange and familiar. A nostalgic basic mood, already implied with the title of the exhibition by a modified citation of the poem „Das Spiel ist aus“ (The Game is Over) by Ingeborg Bachmann (1956), is pairing itself with a torn, nearly furious presence within the paintings. Bornstein sees the surfaces of his
works to be vital or at least living like in the sense of Antonin Arnaud’s theatre theory, and to be a product of the performative encounter between artist and canvas. Motifs of being wounded and healed are encountering therein as well as the conviction that the painting is presenting a medium of another reality.
EMMANUEL BORNSTEIN
Since 2009, Emmanuel Bornstein lives and works in Berlin. His paintings were shown lately in various solo and group exhibitions in Brussels, Chicago, Paris and Berlin.
Text: Dr. Marc Wellmann, Director Haus am Luetzowplatz, Berlin
Text: Dr. Marc Wellmann, Director Haus am Luetzowplatz, Berlin
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