A Gentle Breeze

kunsthauswien13-07-14

KUNST HAUS WIEN
PINAR OGRENCI
A GENTLE BREEZE PASSED OVER US
Ud-Spieler Ahmed Obaid Shaqaqi aus Bagdad
Eröffnung:
Donnerstag, 2. März 2017 | 19 Uhr
Zur Eröffnung sprechen: Dir. Bettina Leidl
Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert
Eröffnungsparty im TIAN Bistro.
Ausstellung: 03.03.-18.06.2017
Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien
http://www.kunsthauswien.com/de/ausstellungen/pinar-ogrenci/

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A Gentle Breeze Passed Over Us ist ein audiovisuelles Zeugnis der Freundschaft, die sich zwischen der aus der Türkei stammenden  Künstlerin und Schriftstellerin Pınar Öğrenci (*1973) und dem aus Bagdad stammenden Musiker und Ud-Spieler Ahmed Obaid Shaqaqi entwickelt hat, der als Asylsuchender nach Wien gekommen ist. Während ihres 40-tägigen Aufenthalts in Wien verbrachte Öğrenci  jeden Tag mit Ahmed und seinen Freunden, nahm die Musik, die er mit seinen Freunden spontan spielte, und die Geschichten, die er bis spät in die Nacht erzählte, auf. Die Ausstellung in der Garage des KUNST HAUS WIEN erzählt eine Geschichte des Widerstands: Sie berichtet von einem jungen Araber, der gezwungen war, das Land, in dem er seine vom Krieg überschattete Kindheit verbracht hatte, zu verlassen. Er versucht, sich mit der Hilfe von Musik, durch das Spielen der Ud, einer Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient, in Wien ein neues Leben aufzubauen. Der Titel A Gentle Breeze Passed Over Us ist einem Lied der libanesischen Sängerin Fairuz entnommen, das in den Straßen Istanbuls des Öfteren zu hören ist, vorgetragen von Musikern aus dem Nahen Osten. Es ist ein Lied, das für Heimweh steht. Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert

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In der Ausstellung der in Istanbul beheimateten Künstlerin Pınar Öğrenci werden die politisch und gesellschaftlich brisanten Themen Krieg, Migration und Asyl am Beispiel eines in Wien lebenden Irakers beleuchtet. A Gentle Breeze Passed Over Us (2017) ist eine Vier-Kanal-Videoinstallation und wird erstmals im KUNST HAUS WIEN gezeigt. Musik, als universelle Sprache, spielt im interkulturellen Austausch eine wichtige Rolle. In Pınar Öğrencis Arbeit ist sie ein Narrativ und eine Metapher für Translokalität.

Die vier Filme beschreiben eine Geschichte des Widerstands, sie berichten von Ahmed Obaid Shaqaqi, einem jungen Iraker, der gezwungen war, das Land, in dem er seine vom Krieg überschattete Kindheit verbracht hatte, zu verlassen, und der versucht, sich mit der Hilfe von Musik in Wien ein neues Leben aufzubauen.

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Während eines 40-tägigen Aufenthalts 2016 in Wien lernt Pınar Öğrenci den jungen irakischen Musiker Ahmed Obaid Shaqaqi kennen. Shaqaqi, ein sehr talentierter Oud-Spieler (Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient), wohnt im Flüchtlingsheim in der Vorderen Zollamtsstraße. Er und seine Familie wurden im Irak von militanten islamistischen Gruppen verfolgt, woraufhin sie gezwungen waren, ihr Land zu verlassen. In der Zeit, die Öğrenci mit Shaqaqi und seinem Freundeskreis in Wien verbringt, entwickeln sich ein Vertrauen und eine Freundschaft. Pınar Öğrenci taucht nicht nur in Ahmeds Welt der Musik ein, sondern erfährt die Geschichte seiner Flucht. Diese beiden prägenden Aspekte in Shaqaqis Leben hat die Künstlerin in der Videoinstallation A Gentle Breeze Passed Over Us in eindrücklicher und einfühlsamer Weise zusammengeführt.

Video by Esther Attar Machanek #http://www.estherartnewsletter.com/

Der Titel der Arbeit A Gentle Breeze Passed Over Us (Originaltitel auf Arabisch: نسم علينا الهوا Nassam Aleyna Al Hawa) ist einem Lied der berühmten libanesischen Sängerin Fairuz entnommen. Es ist, von MusikerInnen aus dem Nahen Osten vorgetragen, in den Straßen Istanbuls, der Heimatstadt von Pınar Öğrenci, zu hören. Es ist ein melancholisches Lied, das die Sehnsucht nach der Heimat umschreibt.

PINAR ÖĞRENCI: Biografie & Ausstellungen

Pınar Öğrenci (geb. 1973 in Van, Türkei) ist eine in Istanbul ansässige Künstlerin, Aktivistin und Autorin. Sie ist die Gründerin und Organisatorin von MARSistanbul, einer Künstlerinitiative, die 2010 ins Leben gerufen wurde. Für ihre künstlerische Arbeit bedient sich Öğrenci verschiedenster Medien wie Fotografie, Video, Performance und Installation. Ihre Arbeiten adressieren Themen wie Migration, Krieg, Nationalismus, kulturelle Anpassung, gemeinsames Feiern und beziehen heroische Geschichten und urbane Transformation mit ein. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in folgenden Museen und Kunstinstitutionen ausgestellt: Universität für angewandte Kunst, Wien, 2016; MAXXI Museum, Rom, 2015/16; SALT Galata, Istanbul, 2015/16; Bienal de las Fronteras, Tamaulipas, 2015; Sinop Biennale, Sinop, 2014; Çanakkale Biennale, Çanakkale, 2014; DEPO, Istanbul, 2012. Auch im Rahmen verschiedener Kunstinitiativen wie Biquini Wax, Mexiko-Stadt, 2015; Halle 10, München, 2012; Galerie Kunst-Nah, Hamburg, 2011; altonale-Fest, FRISE, Hamburg, 2010; 5533, Istanbul, 2010, waren ihre Werke zu sehen.

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Seit den späten 1990er-Jahren hat Öğrenci zahlreiche Texte über zeitgenössische Kunst und Architektur verfasst, die in einer Reihe von Magazinen, darunter Agos, Radikal, ArtUnlimited, m-est.org, SALT Online, Arkitera, Arredamento Mimarlık, XXI, erschienen sind. Sie hat an Residenzprogrammen im Henie Onstad Kunstsenter, Oslo, 2016; R.A.T., Mexiko-Stadt, 2015; in der Villa Waldberta, München, 2010, sowie an Konferenzen, Workshops und Forschungsprogrammen wie Public Calling, Nationaltheater Oslo, 2016, Middle East Festival, Henie Onstad Kunstsenter, Oslo, Norwegen, 2016, Plataforma Editable, Desplazamientos Curatoriales: Santiago, Valparaiso, Antofagasta, Tarapacá in Chile, 2015, Public Space and Museums an der Konferenz des CIMAM, Rio de Janeiro, 2013, und am altonale-Fest, Hamburg, 2011, teilgenommen.

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KUNST HAUS WIEN
PINAR OGRENCI
A GENTLE BREEZE PASSED OVER US
Ud-Spieler Ahmed Obaid Shaqaqi aus Bagdad
Konzert und Artist Talk
Donnerstag, 9. März 2017 | 19 Uhr
Artist Talk mit Pınar Öğrenci und Petja Dimitrova
Konzert des Vienna-Ishtar Ensembles
Exhibition: 03.03.-18.06.2017
Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert
http://www.kunsthauswien.com/de/ausstellungen/pinar-ogrenci/

Ud-Spieler Ahmed Obaid Shaqaqi aus Bagdad

Ahmed Shaqaqi ist ein talentierter Oud-Spieler – das ist eine Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient. Man sieht Ahmed in dem Flüchtlingslager in der Vorderen Zollamtsstraße beim Konzert. Aus Holzpaletten hat er sich im Gang des Flüchtlingszentrums, in dem 500 Menschen leben, eine kleine Bühne gezimmert.

Rundherum singen und tanzen die anderen Flüchtlinge, Araber, Afghanen oder Iraker. Mit der Musik lösen sich hier die Nationalismen auf, auch wenn sie zu Hause vielleicht im Krieg miteinander stehen – erklärt die türkische Künstlerin Pinar Ögrenci.

Musikkonzerte im Flüchtlingsheim

An Ahmeds Bühne kommen auch Sicherheitskräfte und Putzpersonal vorbei, um sich zu amüsieren. Österreicher kommen von draußen herein, um die exotische Musik zu hören und österreichische Musiker treten hier mit gemeinsam Ahmed auf. All das hält Pinar Ögrenci mit ihrer Kamera fest, mit der sie Ahmed Shaqaqi fast täglich begleitet, seit sie sich vor etwa einem Jahr mit ihm angefreundet hat. Sie habe sich ihm gleich nahe gefühlt, weil er sein Land aus politischen Gründen verlassen habe. Er habe ihr gesagt, Istanbul würde immer mehr wie Bagdad werden. Auch dort habe alles mit Bomben, Explosionen und Selbstmordattentaten begonnen.

Warum schweigt Europa zu den Menschenrechtsverletzungen in der Türkei?

Wegen des Flüchtlingsdeals schweige Europa zu den Kurdenverfolgungen und Massakern, sagt Ögrenci. Sie erzählt, die Flüchtlinge lebten in der Türkei sehr schlecht, sie könne nicht sehen, was die Türkei mit den 2,2 Mrd. Euro gemacht habe, die für den Flüchtlingsdeal schon ausbezahlt worden wären. Für die Flüchtlinge gebe es wohl ein paar Camps an der syrischen Grenze. Aber sonst: keine Behausungen, keine sozialen Rechte.

Die Filme von Pinar Ögrenci sind wie ein Brückenschlag zwischen der arabischen und europäischen Welt. Sensibel und einfühlsam lassen sie Ahmed Shaqaqi von Krieg und Flucht erzählen und begleiten ihn bei seinem Leben im Flüchtlingscamp.

Morgenjournal, 2.3.2017

http://oe1.orf.at/artikel/462340

KUNST HAUS WIEN Garage

Seit zwei Jahren, auf Initiative von Direktorin Bettina Leidl, ist die ehemalige Garage des KUNST HAUS WIEN ein zusätzlicher Ausstellungsraum, in dem ökologisch motivierte und politische Kunst gezeigt und diskutiert wird.

KUNST HAUS WIEN
Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien
http://www.kunsthauswien.com/de/ausstellungen/pinar-ogrenci/

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