Otto Freundlich

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Museum Ludwig
OTTO FREUNDLICH: COSMIC COMMUNISM
press preview: PK:
Thursday, 16. February  2017 | 10 a.m.
Donnerstag, 16.02.2017 | 10 Uhr
Eröffnung: Freitag, 17.02.2017 | 19 Uhr
Opening: Friday, 17. February 2017 | 7 p.m.
Kuratorin: Julia Friedrich
Ausstellung: 18. February – 14. May 2017
Hein­rich-Böll-Platz, 50667 Köln
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Otto Freundlich, Komposition, 1919, Pastell auf Papier, Musées de
Pontoise,  Foto: Donation Freundlich – Musées de Pontoise
Er ist ein­er der originell­sten Ab­s­trak­ten des 20. Jahrhun­derts:
In ein­er großen Ret­ro­spek­tive zeigt das Mu­se­um Lud­wig das
Werk von Ot­to Fre­undlich (1878–1943).

Mit Hilfe von rund 80 Ex­po­nat­en zeich­net die Ausstel­lung Werk, Denken und Leben eines Kün­stlers nach, der Gemälde und Skulp­turen eben­so schuf wie Fen­ster und Mo­saike, der in lei­den­schaftlich­er Au­sei­nan­derset­zung mit der Kunst sein­er Zeit ei­nen ei­ge­nen Weg zur Ab­s­trak­tion fand und der sch­ließlich von den Nazis an den Rand ge­drängt, als „en­tartet“ ver­femt und als Jude er­mordet wurde.

Diese Aus­gren­zung und Aus­löschung von Werk und Kün­stler prägt noch im­mer die Rezep­tion. Viele von Fre­undlichs Ar­beit­en wur­den zer­stört. Sein Großer Kopf, den die Nazis 1938 auf das Titel­blatt ihres Ausstel­lungs­führ­ers „En­tartete Kunst” set­zten, ist noch heute sein bekan­n­testes Werk. Die Ret­ro­spek­tive er­möglicht nun eine Begeg­nung mit dem Ge­samtw­erk und rückt es in das Zen­trum der kun­st­geschichtlichen En­twick­lung. Sie set­zt ein mit den frühen Kopf-Plas­tiken und -Zeich­nun­gen und stellt die kaum bekan­n­ten ange­wandten Ar­beit­en neben die Skulp­turen, Gemälde und Gouachen. Und sie lie­fert Ein­blicke in Fre­undlichs Schriften, in de­nen er sein Schaf­fen sozial und kün­st­lerisch verortet hat.

Fre­undlich, der seit 1924 in Paris lebte, war mit führen­den Kün­stlern sein­er Zeit be­fre­un­det. Ei­nen Ap­pell an den franzö­sischen Staat zum Ankauf eines sein­er Werke un­terzeich­neten 1938 De­lau­nay, Döblin, Kandin­sky, Pi­cas­so und viele an­dere. Charak­teris­tisch für seine En­twick­lung war zunächst die Nähe zur ange­wandten Kunst. In Tep­pichen, Mo­saiken und Glas­bildern schloss er an die Tra­di­tion der Zünfte an, um sie mit ein­er kollek­tiv­en Kunst der Zukunft zu verbin­den. In der leuch­t­en­den Flächigkeit al­ter Kirchen­fen­ster sah er die Be­gren­zun­gen ein­er plas­tischen, von den Kon­turen der Ge­gen­stände her konzipierten Kunst über­wun­den.

Die­sen Weg ver­fol­gte er weit­er. Die Ab­s­trak­tion ver­s­tand er als Aus­druck ein­er radikalen Neuerung, die weit über die Kunst hi­naus­ging. Die gekrümmten Flächen sein­er Gemälde re­flek­tieren et­wa das Raumkonzept der Physik Al­bert Ein­steins, mit der er früh ver­traut war. Die Über­win­dung der Ge­gen­ständlichkeit hat aber auch eine soziale Di­men­sion. Für Fre­undlich war alle dingliche Wahrneh­mung von Be­sitz­denken durch­drun­gen und damit über­holt: „das Ob­jekt als Ge­gen­pol des In­di­vi­du­ums wird ver­sch­win­den; al­so auch das Ob­jekt­sein eines Men­schen für den an­dern“. Den Zusam­men­k­lang der Far­ben auf sei­nen Bildern sah er stets in einem Zusam­men­hang mit dem großen Ganzen. In dem Kom­mu­nis­mus, für den er kämpfte, sollte es keine Grenzen geben „zwischen Welt und Kos­mos, zwischen Men­sch und Men­sch, zwischen Mein und Dein, zwischen allen Din­gen, die wir se­hen“.

 

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Die Ret­ro­spek­tive ver­sam­melt zahl­reiche Lei­h­gaben. Eines der schön­sten Ex­po­nate aber stammt aus Köln: das Mo­saik Ge­burt des Men­schen (1919), das Na­tio­n­al­sozial­is­mus und Krieg wie durch ein Wun­der in einem Schup­pen über­s­tan­den hat. 1954 in­s­tal­lierte es die Stadt Köln im neu er­richteten Opern­haus. Da­nach geri­et es – ob­wohl es stets öf­fentlich zugänglich war – nach und nach aus dem Blick. Nun wird es im Mu­se­um Lud­wig gezeigt: als ein Hauptw­erk des Kün­stlers und zum er­sten Mal im Kon­text des Ge­samtw­erks.

Im An­sch­luss wird die Ausstel­lung vom 10. Ju­ni–10. Septem­ber 2017

im Kun­st­mu­se­um Basel zu se­hen sein. Sie ent­s­tand in Zusam­me­nar­beit mit dem Musée Tavet-Dela­cour in Pon­toise (Frankreich), das Fre­undlichs Nach­lass be­her­bergt.

Die Ausstel­lung ste­ht un­ter der Schirmherrschaft der Staats­min­is­terin für Kul­tur und Me­di­en, Prof. Moni­ka Grüt­ters.

Ku­ra­torin: Ju­lia Frie­drich

 

He is one of the most original abstract artists of the twentieth
century. Nearly forty years after his last retrospective, the Museum
Ludwig is presenting the work of the sculptor and painter
Otto Freundlich. The exhibition offers insight
into the work of a man who associated with Picasso as well as the
Arps and the Delaunays and yet steadfastly took his own path.

 

https://www.facebook.com/MuseumLudwigKoeln/

 

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