Kunst Haus Wien präsentiert Ausstellungsprogramm 2017
Fotografie und Nachhaltigkeit im Fokus
KUNST HAUS WIEN
Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien
PROGRAMMÜBERSICHT KUNST HAUS WIEN
Ausstellungsprogramm 2017
Peter Dressler – Wiener Gold
bis 5. März 2017
Das KUNST HAUS WIEN würdigt mit der ersten Retrospektive in Wien das Werk von Peter
Dressler (1942–2013), ein Werk, in dem die Stadt Wien eine zentrale Position einnimmt. Wie wenige andere Persönlichkeiten hat Dressler als Fotograf und Filmemacher, Akademielehrer, Sammler und kritischer Teilnehmer der Kunstszene die österreichische Fotografie seit den 1970erJahren mit beeinflusst. Dresslers künstlerisches an der Fotografie hat seit jeher die Faszination für die Geschichte dieses Mediums eingeschlossen.
Den Stoff seiner frühen dokumentarischen Serien und Bilderzählungen findet Dressler in Wien, dort, „wo noch die Substanz, Qualität, schlechthin die Magie des Alltäglichen in hohem Maß vorhanden ist“, wie er selbst sagt. Später wird sein „Realismus der siebziger Jahre“ (Dressler) von Tableaus und Bildfolgen und einer poetischen und filmischen Vorgangsweise abgelöst.
Zwischenspiel, sein bedeutendes Künstlerbuch von 1989, entwickelt seinen besonderen Reiz aus den vielfältigen Anspielungen und Bezügen zwischen den Einzelbildern.
Ende der 1980er-Jahre verändert sich erneut seine fotografische Bildsprache: Der Künstler selbst wird zur Hauptfigur und zum Akteur seiner melancholischen bis grotesken Bilderzählungen, er wird zum Koch „eher seltener Rezepte“ oder zum Solo-Tennisspieler im leer geräumten Semperdepot.
Mit kraftvollem Humor verlebendigt er gefundene und erfundene Szenarien durch seine Person,d artikuliert kunstgeschichtliche wie auch gesellschaftliche Zusammenhänge und thematisiert menschliche Verhaltensweisen. Dabei ist er oft großartig witzig, wobei sich sein Witz immer aus dem ernsten Wissen um die tragikomischen Seiten der menschlichen Existenz und der genauen Kenntnis der subtilen Möglichkeiten des Mediums Fotografie speisen.
KuratorInnen: Rainer Iglar in Zusammenarbeit mit
Christine Frisinghelli und Michael Mauracher
Programm zur Ausstellung
18. Januar 2017, 18 Uhr:
Zwischenspiel Gerald Matt im Gespräch mit Leo Kandl, Fotograf
26. Januar 2017, 18 Uhr:
Sonderfahrt Filmvortrag von Michael Mauracher, Kuratur
14. Februar 2017, 18 Uhr:
Ich war dabei. Peter Dressler und die Fotografie(-politik) in Österreich
Vortrag von Christine Frisinghelli, Kuratorin
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Edward Burtynsky – Wasser
Eröffnung: 23. März 2017
Ausstellung: 24. März – 27. August 2017
kuratiert von Enrica Vignanó und Bettina Leidl

„Was wir der Zukunft geben, sind die Entscheidungen, die wir heute treffen.
“ Edward Burtynsky
Der kanadische Fotograf Edward Burtynsky (*1955) wurde mit atemberaubenden großformatigen Fotografien, die durch Menschenhand veränderte Landschaften, Industriegelände oder Ballungszentren dokumentieren, weltberühmt.
Das KUNST HAUS WIEN widmet dem Künstler, der seine Begabung seit über
30 Jahren in den „Dienst der Kultur der Nachhaltigkeit“ stellt, nun
eine erste umfassende Einzelausstellung in Österreich. Sie präsentiert Burtynskys aktuellen Werkzyklus zu einem Thema von globaler Relevanz: Wasser als wertvolle Ressource, als täglich notwendiges Element für unseren Körper und unseren Planeten
und als Urquell des Lebens schlechthin.
Ein umfassendes Diskurs- und Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung mit
Exkursen in naturwissenschaftliche und ökonomische Fragestellungen in
Zusammenhang mit dem Thema Ressource Wasser.
Im Rahmen der Ausstellung wird der Film Watermark von Jennifer Baichwal und
Edward Burtynsky gezeigt.
Visions of Nature
Eröffnung 12. September 2017
Kuratorin: Verena Kaspar-Eisert
13. September 2017 – 18. Februar 2018
Die Ausstellung Visions of Nature vereint künstlerische Positionen, die sich in
den Medien Fotografie und Video mit Möglichkeiten der Repräsentation von Natur, ihrer visuellen Konstruktion und Dekonstruktion und mit Szenarien der Annäherung und Abgrenzung des Menschen von der Umwelt im Antrophozän beschäftigen – der vom Menschen geprägten Epoche der Erdgeschichte. KünstlerInnen wie Darren Almond, Rodrigo Braga, Vanja Bucan, Tacita Dean, Michael Goldgruber, Ilkka Halso,
Michael Höpfner, Adam Jeppesen, Matthias Kessler Ola Lanko, Myoung Ho Lee,
Simone Nieweg oder Thomas Struth reflektieren in den gezeigten Arbeiten die
Bedrohung unserer natürlichen Lebensbedingungen, hinterfragen die
uneingeschränkte Verfügbarkeit von Natur und veranschaulichen eine
zunehmend veränderte Wahrnehmung unseres Lebensraums.
Unsere Beziehung zur Natur scheint irritiert. Wir begreifen uns als ein Teil von
ihr, erleben sie zugleich als gefährdet, fügen ihr aber auch Schaden zu: Fragil
auf der einen Seite, alles überdauernd auf der anderen. Diese Verunsicherung
findet in etlichen aktuellen künstlerischen Werken ihren Niederschlag. Künstlerinnen
und Künstler thematisieren dieses ambivalente Naturverhältnis in ihren Arbeiten.
Neben analytisch-abstrakten Zugängen finden sich zunehmend
wieder künstlerische Umsetzungen, die die unmittelbare Sinneserfahrung zum Vehikel
der künstlerischen Botschaft machen. Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten spannen einen Bogen von philosophisch-konzeptuellen Herangehensweisen
bis zu neuen Romantizismen
Das Kunst Haus Wien, ein Museum der Wien Holding, stellt im kommenden Jahr erstmals die beiden Hauptausstellungen des Ausstellungshauses (weiterhin dem Medium Fotografie verpflichtet) und die Galerie- und Garagenpräsentationen unter einen thematischen Schwerpunkt: Landschaft, Natur, Nachhaltigkeit, die Rolle des Menschen in ökologischen und politischen Systemen und die gesellschaftspolitischen Auswirkungen einer globalisierten Weltordnung als Ausgangspunkt künstlerischer Praktiken.
Ausstellungen widmen sich den Themen „Wasser“
sowie „Kunst und Natur“
„Ziel ist es, mit aktuellen zeitgenössischen Positionen das Bewusstsein um den Themenkomplex „Kunst und Natur“ zu schärfen, und dem Anspruch des Kunst Haus Wien, dem Kulturgeschehen Wiens als „grünes Museum“ neue Impulse zu verleihen, gerecht zu werden“, fasst Bettina Leidl, Direktorin des Kunst Haus Wien, ihr Vorhaben zusammen.
Sehr eindrucksvoll dokumentiert der kanadische Fotograf Edward Burtynsky (* 1955) die Eingriffe des Menschen in die Natur. In großformatigen Landschaftsbildern belegt der Künstler den Widerstreit zwischen der Abhängigkeit von der Natur und ihrer Ausbeutung, unserem Wunsch nach einem guten Leben und der damit einhergehenden Zerstörung unserer natürlichen Umwelt. Das Kunst Haus Wien zeigt in seiner Frühjahrsausstellung Burtynskys neuen Werkkomplex „Wasser“ und stellt den international renommierten Fotografen, dessen Bilder zuvor in New York (Solomon Guggenheim Museum), Toronto (National Gallery Canada) und Paris (Bibliothèque Nationale) Aufsehen erregten, erstmals einem heimischen Publikum vor. Ein umfassendes Diskurs- und Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung mit Exkursen in naturwissenschaftliche und ökonomische Fragestellungen in Zusammenhang mit dem Thema Ressource Wasser.
Im Herbst folgt eine fotografische Auseinandersetzung mit dem Thema Natur. Die Ausstellung verhandelt das Verhältnis von Mensch und Natur aus künstlerischer Perspektive im Zeitalter des Anthropozäns. Positionen von KünstlerInnen wie Darren Almond, Rodrigo Braga, Vanja Bucan, Tacita Dean, Michael Goldgruber, Ilkka Halso, Michael Höpfner, Adam Jeppesen, Matthias Kessler Ola Lanko, Myoung Ho Lee, Simone Nieweg oder Thomas Struth reflektieren die Bedrohung unserer natürlichen Lebensbedingungen, hinterfragen die uneingeschränkte Verfügbarkeit von Natur und veranschaulichen eine zunehmend veränderte Wahrnehmung unseres Lebensraums.
Galerie und Garage: Thema „Nachhaltigkeit“ im Mittelpunkt
Die Galerie und die Garage des Kunst Haus Wien stehen weiterhin der Präsentation von Fotografie, Film und installativen Arbeiten in der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit im Kunstdiskurs offen – sei es im Sinne umweltpolitischen oder gesellschaftspolitischen Handelns. Einzelpositionen wie Nasan Tur (seit November) oder Iris Andraschek im Sommer ermöglichen mit der Parallelbespielung beider Orte eine umfassende Auseinandersetzung mit mehreren Werkgruppen. Die Gruppenpräsentation „I dreamed we were alive“ öffnet den Blick auf eine jüngere Fotografieszene, während mit der Einladung der Social-Design-Klasse der Universität für angewandte Kunst Wien unter Brigitte Felderer experimentelle Formate eine Plattform erhalten und in aktuellen Diskursen verortet werden. „Sustainability and Contemporary Art Practices“ ist ein Work-in-Progress-Projekt, aus dem erstmals vom Kunst Haus Wien gehosteten Curator in Residence Programm: das Kuratorenteam Jade Niklai und Yasmine Ostendorf erarbeitet in Interviews mit visionären KünstlerInnen und Kreativen Strategien der Nachhaltigkeit im Kontext der Themenkreise Umweltverschmutzung, Klimawandel, Ressourcenverknappung und Biodiversität. Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit Integration, Heimatverlust und Identitätssuche bearbeitet die türkische Künstlerin Pinar Öğrenci in ihrer Arbeit „A Gentle Air Breezed Upon Us“, in der sie einen exilierten syrischen Musiker filmisch porträtiert, der versucht, in Wien eine neue Heimat zu finden.
Bettina Leidl ergänzt: „Die Problemstellungen, die der Klimawandel und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen mit sich bringen, sind so komplex, dass wir die Verantwortung nicht delegieren können. Das notwendige Umdenken muss bei uns selbst beginnen und hierzu versucht das Kunst Haus Wien mit seinem Ausstellungsprogramm einen Beitrag zu leisten.“
Rückblick auf das Jahr 2016 im Kunst Haus Wien
Das zweite Programmjahr mit Neuausrichtung und Erweiterung des Hauses durch Bettina Leidl bestätigt das ungebrochen große Interesse an dem Medium Fotografie und äußerst positives Feedback für die neuen Formate und Vernetzungsbestrebungen. Die Präsentation konzeptueller fotografischer Ansätze, wie jene von Peter Piller oder Anita Witek, ernteten innerhalb der Kunstszene besondere Ankerkennung.
Unbestrittener Publikumsfavorit war die Ausstellung von Martin Parr, die mit rund 40.000 BesucherInnen alle Altersgruppen ansprach. Parrs Bilder, gespickt mit Humor und Hingabe für Wien, eroberten sowohl ein touristisches als auch heimisches Publikum – entsprechend groß war die nationale und internationale Medienresonanz.
Das Jubiläumsjahr – 25 Jahre Kunst Haus Wien – wurde mit Besuchertagen, Fernsehtalks und Sonderprogrammen gewürdigt. Besonders stolz ist man auf zwei eigene Publikationen: Das Hundertwasserporträt, das den Ausnahmekünstler anhand von 100 Fragen skizziert (100 x Hundertwasser) und den Katalog zu der bis März 2017 laufenden Ausstellung des österreichischen Fotografen Peter Dressler, dessen vielschichtiges Werk vor wenigen Jahren mit dem Staatspreis für Fotografie ausgezeichnet wurde.
Pressefotos inklusive Bildnachweis downloaden:
Kunst Haus Wien.
Museum Hundertwasser,
Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien
Wolfgang Gatschnegg
Wien Holding – Konzernsprecher
E-Mail: w.gatschnegg@wienholding.at
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