
Berlinische Galerie
„Cornelia Schleime. Ein Wimperschlag“
und „Tatjana Doll. Neuer Weltatlas“
Pressekonferenz:
24. November 2016 | 11 Uhr
Preisverleihung / Eröffnung:
24.11.2016 | 19 Uhr
Ausstellung: 05.11.2016 –24.04.2017
Landesmuseum für Moderne
Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin

Cornelia Schleime, Eisvögelin, 2016, Privatbesitz,
© Cornelia Schleime, Repro: Bernd Borchardt
© Cornelia Schleime, Repro: Bernd Borchardt
Cornelia Schleime.
Ein Wimperschlag (Hannah-Höch-Preis 2016)
Tatjana Doll. Neuer Weltatlas
(Hannah-Höch-Förderpreis 2016)
Unter dem Titel „Ein Wimpernschlag“ hat die Berlinische Galerie in enger Zusammenarbeit mit Cornelia Schleime, geboren 1953
in Ost-Berlin, eine Retrospektive zusammengestellt. Sie gibt Einblicke in das Schaffen der Künstlerin von den 1980er-Jahren bis heute. Die Ausstellung „Neuer Weltatlas“ umfasst eine Auswahl aktueller Werke von Tatjana Doll, geboren 1970 in Burgsteinfurt, und wurde im engen Austausch mit der Künstlerin erarbeitet. Mit ihren großformatigen Lackgemälden setzt sie sich mit Phänomenen der Massenkultur auseinander.

Tatjana Doll
DUMMY_Akku Akku (Green), 2014
© VG BILD-KUNST Bonn, 2016, Repro: Bernd Borchardt
DUMMY_Akku Akku (Green), 2014
© VG BILD-KUNST Bonn, 2016, Repro: Bernd Borchardt
Mit dem Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin wird in diesem Jahr Cornelia Schleime
für ih Lebenswerk geehrt. Tatjana Doll erhält den Hannah Höch-Förderpreis
für den Bereich Malerei. Unter dem Titel „Ein Wimpernschlag“ hat die Berlinische
Galerie in enger Zusammenarbeit mit Cornelia Schleime,
geboren 1953 in Ost-Berlin, eine Retrospektive zusammengestellt. Sie gibt
Einblicke in das Schaffen der Künstlerin von den 1980er-Jahren bis heute.
Zu sehen sind frühe Werke aus der DDR-Zeit – Fotografien ihrer Körperaktionen,
Super-8-Filme – sowie Gemälde, darunter auch ihre aktuellsten Arbeiten,
Zeichnungen, Fotoarbeiten, Reisetagebücher aus unterschiedlichen
Schaffensphasen.

Cornelia Schleime,
Die Nacht hat Flügel, 1996, Berlinische Galerie,
© Cornelia Schleime, Repro: Kai-Annett Becker
Die Nacht hat Flügel, 1996, Berlinische Galerie,
© Cornelia Schleime, Repro: Kai-Annett Becker
Cornelia Schleime studierte von 1975 bis 1980 Grafik
und Malerei an der Hochschule für Bildende Kunst (HfBK) Dresden. Sie gehörte
während des Studiums einer jungen Kunstszene an, die sich als Gegenbewegung
zur offiziellen Kunstdoktrin der DDR formierte. Die Künstler beschritten neue
Wege und erschlossen alternative Präsentationsmöglichkeiten in Ateliers
oder Wohnungen. Anfang der 1980er-Jahre zeichnete, malte, dichtete Cornelia
Schleime, entdeckte die Aktionskunst für sich und war Mitbegründerin
einer Punkband. Als ihr weit gefasster Kunstbegriff ab 1981 zu Ausstellungsverboten führte, begann sie, mit Super-8-Filmen zu experimentieren. Nach mehreren Ausreiseanträgen siedelte die Künstlerin 1984 von Ost- nach West-Berlin über.
Nahezu ihr gesamtes, bis dahin geschaffenes Œuvre blieb in der DDR zurück
und ist heute verschollen.

Cornelia Schleime,
Blind Date, 2007, Privatbesitz,
© Cornelia Schleime, Repro: Bernd Borchardt
Blind Date, 2007, Privatbesitz,
© Cornelia Schleime, Repro: Bernd Borchardt
In West-Berlin angekommen, fing Cornelia Schleime noch einmal ganz
von vorn an. Heute zählt sie zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen
ihrer Generation. Seit Mitte der 1990er-Jahre widmet sie sich in ihrer Malerei
und Zeichnung vor allem Figuren und Porträts, die sie bis heute
weiterentwickelt. Trotz der realistischen Malweise und der porträthaften Wirkung
geben viele ihrer Gemälde in der Regel sofort zu erkennen, Bilder über Bilder
zu sein. Cornelia Schleime sucht in diesen Werken offensiv die Nähe zur
westlichen Konsumkultur. Inspirationsquellen für ihre Kunst sind
Hochglanzmagazine, Filmstills, Reproduktionen aller Art, aber auch private
oder auf Flohmärkten gefundene Fotografien. Im intuitiven Akt des Malens
eignet sie sich die Dargestellten an, inszeniert sie in neuen Rollen oder
übersteigert sie ins Fantastische und Ironische.

Tatjana Doll,
RIP_Self Transforming Machine Elves II, 2013–2015,
© VG BILD-KUNST Bonn, 2016, Repro: Bernd Borchardt
RIP_Self Transforming Machine Elves II, 2013–2015,
© VG BILD-KUNST Bonn, 2016, Repro: Bernd Borchardt
Der Hannah-Höch-Preis wird seit 1996 von der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin für ein herausragendes künstlerisches Lebenswerk verliehen. Die Auswahl der Künstler erfolgt durch die Förderkommission Bildende Kunst der Kulturverwaltung des Berliner Senats, in der die Berlinische Galerie, die Stiftung Stadtmuseum Berlin, das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, der Neue Berliner Kunstverein sowie die Kunst-Werke Berlin – KW Institute for Contemporary Art vertreten sind.

Tatjana Doll,
DUMMY_Dr Bruce Banner II, 2014,
© VG BILD-KUNST Bonn, 2016, Repro: Bernd Borchardt
DUMMY_Dr Bruce Banner II, 2014,
© VG BILD-KUNST Bonn, 2016, Repro: Bernd Borchardt
Die Ausstellung „Neuer Weltatlas“ umfasst eine Auswahl aktueller Werke von
Tatjana Doll, geboren 1970 in Burgsteinfurt, und wurde im engen Austausch mit der Künstlerin erarbeitet. Mit ihren großformatigen Lackgemälden setzt sie sich mit Phänomenen der Massenkultur auseinander. Die Künstlerin lässt sich für ihre Werke von Piktogrammen, Fotos von Rennwagen, Comic- und Filmhelden wie Hulk oder Darth Vader oder Schlüsselwerken der Kunstgeschichte inspirieren.
Ausgangspunkt für den malerischen Prozess sind nie die Dinge selbst. Tatajana Doll geht von Fotografien und Reproduktionen aus, die sie mit Lackfarben in breiten Pinselstrichen in wandgroße Formate übersetzt. Die Eigenschaft von Lackfarbe, unkontrolliert zu fließen, Pfützen, Blasen und Trübungen zu bilden, bezieht die Künstlerin über eine rohe, direkte und zügige Malweise in die Gestaltung ein. Dolls Bilder provozieren. Als Schnittpunkte unterschiedlicher Bild- und Ordnungssysteme weisen sie über Fragen der Malerei oder der Kunst hinaus in das gesellschaftliche und politische Feld.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation in kleiner Auflage: Der „Neue Weltatlas“ ist ein Künstlerbuch und Collagenwerk, das Tatjana Dolls Werke in Bezug setzt zur Welt. Der Anspruch eines Weltatlas, wissenschaftlich objektiv und systematisch Welt zu repräsentieren, wird unterlaufen, aber auch durch den künstlerischen Blick erweitert.

Cornelia Schleime,
Ein Wimpernschlag, 2016, Privatsammlung,
© Cornelia Schleime, Repro: Bernd Borchardt
Ein Wimpernschlag, 2016, Privatsammlung,
© Cornelia Schleime, Repro: Bernd Borchardt
Ausstellungskatalog „Cornelia Schleime. Ein Wimpernschlag“, Kerber Verlag,
150 Seiten (reich bebildert), Museumsausgabe 24,80 €,
Buchhandelsausgabe 35,00 €. Künstlerpublikation „Tatjana Doll. Neuer Weltatlas“,
Verbrecher Verlag (Auflage 250 Ex.),
95 Seiten (ganzseitig bebildert), Museums-/Buchhandelsausgabe 85,00 €.
95 Seiten (ganzseitig bebildert), Museums-/Buchhandelsausgabe 85,00 €.
Künstlergespräch:
15.01.2017 | 16 Uhr
Cornelia Schleime im Gespräch mit Dr. Stefanie Heckmann, Leiterin
Sammlung Bildende Kunst und Kuratorin der Ausstellung,
Sammlung Bildende Kunst und Kuratorin der Ausstellung,
Lesung:
05.03.2017 | 16 Uhr
Cornelia Schleime liest aus eigenen Texten,
Screening und Gespräch:
03.04.2017 | 19 Uhr
Dr. Claus Löser,
Filmwissenschaftler, im Gespräch mit Cornelia
Schleime zu ihren Super-8-Filmen,
Schleime zu ihren Super-8-Filmen,
Screening, kostenfrei
Künstlergespräch:
16.03.2017 | 18 Uhr
Tatjana Doll im Gespräch
mit Dr. Stefanie Heckmann, Leiterin
Bildende Kunst und Kuratorin der Ausstellung
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