

Wienbibliothek im Rathaus
Das böse Wien der Sechziger.
Fotografien von Hilde Schmölzer
Eröffnung:
Montag, 24. Oktober 2016 | 19:45 Uhr
Begrüßung:
Sylvia Mattl-Wurm / Direktorin der Wienbibliothek
Zur Ausstellung:
Suzie Wong / Öffentlichkeitsarbeit Wienbibliothek
Die Fotografin und Publizistin Hilde Schmölzer ist anwesend.
Ausstellung: 25. Oktober 2016 – 31. Jänner 2017
Publikumsräume und Lesesaal
Rathaus, Eingang Felderstraße, Glaslift, 1. Stock, 1010 Wien
Volkshalle im Rathaus
Eröffnungsfest ab 20 Uhr
Party mit Sweat Performance
Dj SirLENSalot

Volkshalle im Rathaus
Eröffnungsfest ab 20 Uhr
Bürgermeister Dr. Michael Häupl beehrt sich zum
Eröffnungsfest mit Brot und Wein in die Volkshalle einzuladen.
Party mit Sweat Performance
Dj SirLENSalot
Volkshalle im Rathaus,1010 Wien
Volkshalle im Rathaus,1010 Wien
Eingang Felderstraße
ab 21 Uhr Eingang Lichtenfelsgasse
* Die Arbeiten, die im Zuge der Performance entstehen, sind Teil des Projektes
“Der Schleier des Unsichtbaren” von Reiner Riedler.
Als die Fotos dieser Ausstellung Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre entstanden, lebte Hilde Schmölzer in München, wo sie – vor ihrem Studium der Kunstgeschichte und Publizistik in Wien – 1956–1958 die Bayerische Staatslehranstalt für Fotografie besuchte. Sie sehnte sich nach Wien zurück, es erschien ihr durch die Distanz vielschichtiger und schillernder als die bayerische Landeshauptstadt, ein Sammelbecken großer Geister von einer sehr spezifischen, heute zum Teil bereits verloren gegangenen Eigenart, und alter, imperialer Tradition. Sie begann als Journalistin und Fotografin regelmäßig nach Wien zu fahren, um über Wiener gesellschaftliche und künstlerische Entwicklungen für deutsche, aber auch österreichische Zeitungen und Zeitschriften zu berichten. Im Rahmen der Interviews fotografierte Hilde Schmölzer zahlreiche Künstlerpersönlichkeiten aus den Bereichen Malerei, Literatur, Kabarett, Film und Musik, und es entwickelte sich über die Jahre eine herausragende Sammlung an Schwarz-Weiß-Portraitfotografien.
Besonders fasziniert war Hilde Schmölzer von dem “bösen Wien”, das sich damals herausgebildet hatte, von der Revolte der sechziger Jahre, die in Wien nicht so sehr auf politischer Ebene wie etwa in Deutschland stattfand, sondern vor allem in der Kunst. Im Aktionismus, dessen Akteure Otto Muehl, Hermann Nitsch und Günter Brus wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses mehrfach arretiert wurden und teilweise ins Exil auswanderten; im Kabarett mit dem Team Carl Merz, Helmut Qualtinger und Gerhard Bronner, dem sich zeitweise auch Georg Kreisler anschloss, und das ein bissig-aggressives Genre populär machte; mit der “Galerie nächst St. Stephan”, die provokante Kunst förderte und deren bedeutendstes Mitglied wohl Arnulf Rainer war; mit der “Wiener Gruppe”, der u. a. H.C. Artmann und Gerhard Rühm angehörten, und vielen weiteren Gruppierungen und Zusammenschlüssen.
Es war eine revolutionäre, wütende Kunst, die sich aus den Frustrationen der fünfziger Jahre speiste, aus einem als hohl und substanzlos empfundenen Wirtschaftswunder, einer provinziellen, die großen internationalen Strömungen missachtenden Kulturpolitik und nicht zuletzt aus einem fehlenden österreichischen Selbstbewusstsein, das zwei Weltkriege und den Zerfall eines großen Reiches immer noch nicht verarbeitet hatte. Dass lediglich zwei Frauen, nämlich Valie Export und die skurril-makabre Theaterstücke schreibende Lotte Ingrisch, diese Männerriege durchbrachen, sagt ebenfalls einiges über die damalige Situation. Es gab wohl vereinzelt Frauen in der Kunst- und Literaturszene, aber das provokante Genre war Männern vorbehalten. Frauen waren überwiegend Musen, Modelle oder Objekte wie bei den Aktionen von Otto Muehl, bestenfalls MitarbeiterInnen, aber selten selbständig tätig.
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Begleitveranstaltungen
LESUNG aus den publizistischen Werken von Hilde Schmölzer

Wienbibliothek im Rathaus Lesesaal
“Das böse Wien der Sechziger.
Fotografien von Hilde Schmölzer”
LESUNG
Das publizistische Werk
Hilde Schmölzers
17. November 2016 | 19 Uhr
Es lesen: Hilde Schmölzer, Angelika Raubek,
Heidi Hagl und Elisabeth Krön
Begrüßung:
Sylvia Mattl-Wurm, Direktorin der Wienbibliothek
Ausstellung: 25. Oktober 2016 – 31. Jänner 2017
Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse
Stiege 6, 1. Stock, 1010 Wien

Lesung aus:
Das böse Wien. 16 Gespräche mit österreichischen Künstlern.
München: Nymphenburger Verlag 1973 (Neuauflage Wien:
Mandelbaum Verlag, Wien 2008)
Rosa Mayreder. Ein Leben zwischen Utopie und Wirklichkeit.
Eine Biografie. (Wien: Promedia 2002, Edition Spuren)
Frauen um Karl Kraus. (Klagenfurt/Wien: Kitab Verlag 2015)
Frauenliebe. Berühmte weibliche Liebespaare in der Geschichte (Wien: Promedia 2009)
Es lesen: Hilde Schmölzer, Angelika Raubek, Heidi Hagl und Elisabeth Krön
Die Lesung ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung
“Fotografien von Hilde Schmölzer”
Wienbibliothek im Rathaus | 1082 Wien, Stg. 6, 1. Stock
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Wienbibliothek im Rathaus
Hilde Schmölzer 80. Geburtstags
25. Jänner 2017
Das Vaterhaus. Eine autobiografische Erzählung
Lesung und Fest anlässlich des 80. Geburtstags von Hilde Schmölzer
1082 Wien, Stg. 6, 1. Stock
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